Zur feierlichen Vergabe der Stipendien hatte die Hochschule Kaiserslautern zum ersten Mal an den Campus Kammgarn in Kaiserslautern geladen. Ab Mai konnten sich die Studierenden der Hochschule auf ein Deutschlandstipendium bewerben. Nach einer Vorauswahl der schriftlichen Bewerbungen mussten sich die Anwärterinnen und Anwärter vor einer Jury unter Mitwirkung von Förderern und Hochschule persönlich präsentieren. Entscheidend für die Auswahl war neben Studienleistung und persönlichem Bildungsweg auch soziales Engagement. Alle Bewerberinnen und Bewerber konnten für die Präsentation an einem Rhetorik-Coaching teilnehmen, so dass für die meisten schon die Teilnahme am Bewerbungsverfahren gewinnbringend gewesen sein dürfte.
Vergeben wurden sieben Stipendien an den Studienort Pirmasens. 20 Stipendien gingen an den Standort Kaiserslautern und weitere 15 Förderungen werden in Zweibrücken eingelöst. Die Liste der Förderer ist dabei bunt gemischt – ob mittelständisches Unternehmen, Stiftung oder Förderinitiative. Förderer, die ein Deutschlandstipendium vergeben, haben die Möglichkeit kostenfrei an der Firmenkontaktmesse der Hochschule Kaiserslautern teilzunehmen.
Alle Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten eine monatliche Unterstützung von 300 Euro. Das Deutschlandstipendium wurde 2011 vom Bundesministerium für Lehre und Forschung ins Leben gerufen. Für jeden von den Hochschulen eingeworbenen Euro zahlt der Bund einen Euro dazu.
Patrick Wagenhäuser, Systemingenieur bei General Dynamics, ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Deutschlandstipendium über eine rein monetäre Förderung hinausgeht. Der ehemalige Stipendiat kam über das Deutschlandstipendium mit seinem heutigen Arbeitgeber in Kontakt, es folgten Abschlussarbeit und Anstellung. Gestern überreichte er als ehemaliger Stipendiat und Förderer das Stipendium an eine neue Stipendiatin.
Auch bei den sechs Studienanfängerinnen, den sieben erziehenden und vier alleinerziehenden Studentinnen war für die Vergabe neben der Leistung auch das soziale Engagement ein entscheidendes Kriterium. Sonja Wolf, die die Stipendienvergabe für den Bereich Gleichstellung und Familienservice koordiniert, freut sich über die Möglichkeit Studentinnen, die in einer besonderen Belastungssituation stehen, fördern und ihnen somit ein Studium ermöglichen zu können. Frau Prof. Dr. Monz-Lüdecke, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Kaiserslautern, ist besonders stolz darauf, auch ein Stipendium für Promovendinnen vergeben zu können.
Im Anschluss an die offizielle Vergabe der Stipendien nutzten alle Beteiligten die Möglichkeit in entspannter Atmosphäre in der Aula der Hochschule bei Getränken und einem Imbiss miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Eine Sensorikbar, die verschiedene Sinne anspricht, diente dabei als Kommunikationsmittel. Das Thema war regional: „Erlebnis Pfalz“. Der Geruchssinn wurde mit unterschiedlichen, typisch pfälzischen Düften auf die Probe gestellt und gefüllte Boxen verlangten den Tastsinn, um herauszufinden, was sich in ihnen verbarg. So ließ sich die Pfalz an diesem Abend auf besondere Weise erleben und entdecken.