Durch den Auslandsaufenthalt bietet Festo seinen Auszubildenden die Möglichkeit, Einblicke und praktische Erfahrungen in der Landesgesellschaft zu sammeln. Unterstützung für den Auslandsaufenthalt in diesem Jahr in Ungarn gab es von der Service- und Beratungsstelle "Go.for.europe", mit deren Hilfe der Leonardo da Vinci-Antrag für das Entsendungsjahr 2012 bewilligt wurde. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) stellte hierzu den Auszubildenden ein Budget zur Verfügung.
Tolle Möglichkeit für Auszubildende
Bis es nach Ungarn ging, stand der Ausbildung ein langer bürokratischer Weg bevor. Doch damit wurde man glücklicherweise nicht alleine gelassen. Die Servicestelle "Go.for.europe" stand unterstützend zur Seite und beantwortete alle anfallenden Fragen, als es galt sich durch den 60-seitigen Formulardschungel zur Beantragung von Fördermitteln des BIBB zu schlagen. Idee dieser Entsendung nach Ungarn war, Auszubildende je nach beruflicher Richtung und abhängig von Kapazitäten sowie benötigter Unterstützung, in bestimmte Abteilungen einzusetzen.
"Internationalität und internationale Mobilität gewinnt zukünftig mehr und mehr an Bedeutung. Nicht zuletzt können Facharbeiter künftig auch in ausländische Niederlassungen übernommen werden. Ausbildungsabteilungen im Ausland, ausländische Auszubildende auch in Deutschland ausbilden - und die Auszubildenden von hier ins Ausland zu entsenden sind wichtige Säulen der zukünftigen Nachwuchsentwicklung", sagt Stefan Dietl, Ausbildungsleiter bei Festo.
Festo setzt bei all seinen Mitarbeitern auf Auslandserfahrungen. Die Einsichten, die die Mitarbeiter dort bekommen, sind von unschätzbarem Wert für die fachliche Aus-und Weiterbildung, also auch für die Förderung der sozialen Kompetenzen. Im Familienunternehmen weiß man, dass die Mitarbeiter der wichtigste Erfolgsfaktor sind. Ihr Wissen und kontinuierliches Lernen sichern die Weiterentwicklung des Unternehmens und somit seinen wirtschaftlichen Erfolg. Eine erstklassige Ausbildung der Fachkräfte ist unabdingbare Voraussetzung für Produktionssicherheit und die erfolgreiche Umsetzung neuer Produkte.
Auslandspraktikum in Ungarn
Wie wichtig und wertvoll diese Erfahrung tatsächlich war, davon kann Levi Accinelli berichten. Der angehende Industriekaufmann war einer der acht Auszubildenden, die sich ein Bild von einem ausländischen Unternehmen machen konnten: "Die Zeit in Ungarn war großartig und ein Höhepunkt meiner Ausbildung. Meine Aufgaben waren sehr abwechslungsreich, dabei durfte ich immer wieder eigene Ideen mit einbringen und selbständig Verantwortung für Projekte übernehmen. Dadurch konnte ich vieles für meine Arbeit in Deutschland und mein späteres Berufsleben mitnehmen. Es war eine tolle und hilfreiche Chance für mich."
Dem kann die angehende Industriekauffrau Natalie Wilbrecht nur beipflichten: "Die Kollegen dort waren sehr freundlich und immer hilfsbereit - nicht nur, wenn es um die Arbeit ging, sondern auch bei der Organisation des Aufenthalts allgemein. Außerdem ist Budapest wunderschön, gerade im Sommer." Beide Auszubildenden sind sich einig: "Es gab viel zu sehen, viel zu erleben und es war immer etwas los."
Außerdem teilgenommen haben: Katharina Reich (Technische Zeichnerin), Tobias Watzer (Elektroniker für Geräte und Systeme), Micha Zahner (Industriemechaniker), Nico Mltschoch (Industriemechaniker), Simon Gröss (Elektroniker für Geräte und Systeme) und Anna-Lena Kaiser (Industriemechanikerin).
Hintergrund: "Go.for.europe"
Seit 2008 setzt sich "Go.for.europe" als Servicestelle für Auszubildende und Unternehmen für die Internationalisierung der Berufsausbildung in Baden-Württemberg ein und fördert Auslandspraktika während der Ausbildung. Neben der Entsendung von Auszubildenden in europäische Partnerunternehmen werden auch Praktika für Auszubildende aus dem europäischen Ausland in Unternehmen in Baden-Württemberg angeboten. "Go.for.europe" ist ein Gemeinschaftsprojekt der baden-württembergischen Wirtschaft. Das Projekt wird unterstützt durch das Ministerium Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg.
Hintergrund: BIBB und Leonardo da Vinci
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ist ein national und international anerkanntes Kompetenzzentrum zur Erforschung und Weiterentwicklung der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Ziele seiner Arbeit sind, Zukunftsaufgaben der Berufsbildung zu identifizieren, Innovationen in der Berufsbildung zu fördern und neue praxisorientierte Lösungsvorschläge für die berufliche Aus- und Weiterbildung zu entwickeln.
Leonardo da Vinci ist das Programm der Europäischen Union für die berufliche Bildung. Das Programm unterstützt und ergänzt die Berufsbildungspolitik der teilnehmenden Staaten. Das Leonardo da Vinci-Programm fördert damit zum einen Bürgerinnen und Bürger in Europa beim Erwerb von internationalen Kompetenzen. Zum anderen trägt es durch europäische Modellversuche zu Innovationen und Verbesserungen in den Berufsbildungssystemen bei.