Gewalt am Arbeitsplatz kann in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: psychische und physische Gewalt. Beide Formen haben gravierende Auswirkungen auf die betroffenen Personen und die gesamte Arbeitsumgebung.
Psychische Gewalt am Arbeitsplatz kann viele Ursachen haben, eine davon ist die Überforderung der Vorgesetzten. Diese Form der Gewalt äußert sich oft subtil und schleichend, hat aber dennoch schwerwiegende Auswirkungen auf die Betroffenen und die gesamte Arbeitskultur.
Vorgesetzte stehen häufig unter immensem Druck, sowohl von oben als auch durch ihre eigenen Erwartungen. Diese Überforderung kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:
- Hohe Arbeitslast: viele Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die wegen Zeitmangels nicht immer gut bewältigt werden können. Hier hilft es, sich seine verfügbare Arbeitszeit klar einzuteilen und Zwischenziele zu setzen. Hilfe bei der Strukturierung erhalten Sie in unserem E-Learning ZEITMANAGEMENT-METHODEN: ABC, ALPEN, EISENHOWER, PARETO | TIME MANAGEMENT METHODS: ABC, ALPEN, EISENHOWER, PARETO
- Fachkräftemangel: fehlende Ressourcen oder Unterstützung von Kollegen und Mitarbeitern. Oft können auch über einen längeren Zeitraum nicht alle Arbeitsplätze (sinnvoll) besetzt werden.
- Unklare Zielsetzungen: unklare oder sich ständig ändernde Zielvorgaben und Erwartungen. Es ist wichtig, die Ziele der einzelnen Aufgaben bereits zu Beginn klar zu definieren.
- Fehlende Führungskompetenzen: mangelnde Schulung und Erfahrung im Umgang mit Führungsaufgaben und Mitarbeiterführung. Aber dagegen kennen wir ein wirksames Mittel: unser Online-Live-Seminar GESUND FÜHREN
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Manifestationen der Psychischen Gewalt
Die Überforderung kann bei Vorgesetzten zu Verhaltensweisen führen, die als psychische Gewalt eingestuft werden können:
- Mobbing: Systematisches Ausgrenzen oder Abwerten bestimmter Mitarbeiter.
- Schikanen: Unfaire Kritik, übermäßige Kontrolle oder unangemessene Anforderungen.
- Einschüchterung: Drohungen oder aggressive Kommunikation.
- Emotionaler Missbrauch: Herabwürdigende Kommentare, Ignorieren von Beiträgen oder Leistungen.
Psychische Gewalt am Arbeitsplatz kann aber auch durch Konkurrenzdenken unter Kollegen ausgelöst werden
In einer Arbeitsumgebung, in der Wettbewerb an der Tagesordnung ist, kann dies zu negativen Verhaltensweisen führen, die das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter erheblich beeinträchtigen.
Mögliche Ursachen:
- Leistungsdruck und Unsicherheit: In vielen Unternehmen herrscht ein starker Leistungsdruck, der durch hohe Erwartungen und unsichere Jobbedingungen verstärkt wird. Mitarbeiter fühlen sich gezwungen, sich ständig zu beweisen, was Konkurrenzdenken fördert. Auch hier kann ein gutes Zeitmanagement Abhilfe schaffen. Hilfe bei der Strukturierung erhalten Sie in unserem E-Learning ZEITMANAGEMENT-METHODEN: ABC, ALPEN, EISENHOWER, PARETO | TIME MANAGEMENT METHODS: ABC, ALPEN, EISENHOWER, PARETO
- Boni und Beförderungen: Wenn Beförderungen und Boni an die Leistung einzelner Mitarbeiter geknüpft sind, kann dies zu einem Konkurrenzkampf führen. Kollegen sehen sich dann oft als Rivalen statt als Teammitglieder.
- Mangel an Teamarbeit: In Umgebungen, in denen Teamarbeit nicht gefördert oder belohnt wird, kann ein starkes Konkurrenzdenken entstehen. Dies führt dazu, dass Mitarbeiter eher darauf bedacht sind, sich selbst hervorzuheben, anstatt gemeinsam an Zielen zu arbeiten.
Mögliche Folgen:
- Sabotage: Einige Mitarbeiter könnten versuchen, die Arbeit ihrer Kollegen zu sabotieren, indem sie wichtige Informationen zurückhalten, falsche Gerüchte verbreiten oder absichtlich Fehler verursachen.
- Isolation: Mitarbeiter, die als Bedrohung wahrgenommen werden, können systematisch isoliert werden. Dies kann durch Ignorieren, Ausschließen von Meetings oder Verweigerung von Unterstützung geschehen.
Daraus resultiert oft:
- Psychische Gesundheit: Betroffene Mitarbeiter können unter Angstzuständen, Depressionen und vermindertem Selbstwertgefühl leiden. Langfristig kann dies zu schwerwiegenden psychischen Erkrankungen führen.
- Arbeitsleistung: Die Produktivität und Kreativität der betroffenen Mitarbeiter nimmt ab. Sie sind häufiger krankgeschrieben und weniger motiviert, ihre Aufgaben zu erfüllen.
- Arbeitsumfeld: Ein von Konkurrenzdenken geprägtes Arbeitsumfeld kann die allgemeine Arbeitsatmosphäre verschlechtern. Es entsteht ein Klima des Misstrauens und der Feindseligkeit, was die Zusammenarbeit und das Betriebsklima negativ beeinflusst.
Wie Sie mit solchen Situationen umgehen oder diese schon frühzeitig erkennen und verhindern können, erfahren Sie in unserer Inhouse-Schulung STRESS, PSYCHISCHE BELASTUNG UND MOBBING AM ARBEITSPLATZ
Prävention und Maßnahmen
Um psychische Gewalt am Arbeitsplatz zu verhindern, ist es wichtig, eine Kultur der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts zu fördern. Maßnahmen können beinhalten:
- Förderung von Teamarbeit:Teambasierte Projekte und gemeinsame Ziele können das Konkurrenzdenken reduzieren und die Zusammenarbeit stärken. Für diese Zwecke können so genannte „Feel Good Manager“ beauftragt werden. Unser kostenloser Blog klärt Sie auf: FEEL GOOD MANAGEMENT IM UNTERNEHMEN: DEFINITION, MASSNAHMEN UND IDEEN
- Transparente Kommunikation:Regelmäßige, offene Kommunikation kann helfen, Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden. Wie das am besten funktioniert, können Sie in unserem kostenlosen Blog nachlesen: FEEDBACK GEBEN VS. KRITIK: BEISPIELE, REGELN UND METHODEN FÜR KONSTRUKTIVES FEEDBACK
- Unterstützungssysteme:Bereitstellung von Ressourcen wie Mitarbeiterberatung und Konfliktlösungsprogrammen. Zum Thema Führungsstile können Sie einige Informationen diesem kostenlosen Blogbeitrag entnehmen: WELCHE FÜHRUNGSSTILE GIBT ES? MODERNE FÜHRUNGSSTILE IN DER ÜBERSICHT
- Klare Richtlinien: Etablierung von Verhaltenskodizes und klare Konsequenzen für Mobbing und andere Formen psychischer Gewalt.
Durch die Schaffung eines unterstützenden und respektvollen Arbeitsumfelds können Unternehmen die negativen Auswirkungen von Konkurrenzdenken minimieren und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter fördern.
Ist man am Arbeitsplatz physischer, also körperlicher Gewalt ausgesetzt, ist es wichtig, schnell und angemessen zu handeln, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten und Unterstützung zu erhalten. Hier sind die Schritte, die man unternehmen sollte:
Unmittelbare Sicherheit:
- Sich in Sicherheit bringen: Wenn die Situation akut gefährlich ist, sollte man sofort den Arbeitsplatz verlassen und sich an einen sicheren Ort begeben.
- Notruf wählen: In akuten Fällen physischer Gewalt sollte man umgehend die Polizei (Notrufnummer 110 in Deutschland) verständigen.
Interne Unterstützung:
- Vorgesetzte informieren: Informieren Sie sofort einen vertrauenswürdigen Vorgesetzten oder Manager über den Vorfall. Unternehmen sind verpflichtet, für die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu sorgen.
- Betriebsrat: Kontaktieren Sie den Betriebsrat oder die Personalvertretung, die oft geschult und bereit sind, in solchen Situationen zu helfen.
- HR-Abteilung: Melden Sie den Vorfall der Personalabteilung (HR). Diese Abteilung hat die Aufgabe, solche Fälle zu dokumentieren und Maßnahmen zu ergreifen.
Dokumentation:
- Vorfall dokumentieren: Notieren Sie alle Details des Vorfalls, einschließlich Datum, Uhrzeit, Ort, beteiligte Personen und genaue Geschehnisse. Diese Dokumentation kann später als Beweismittel dienen.
- Zeugen benennen: Falls es Zeugen des Vorfalls gibt, deren Namen und Kontaktdaten notieren.
Externe Unterstützung:
- Gewerkschaften: Wenn Sie Mitglied einer Gewerkschaft sind, können Sie sich an diese wenden. Gewerkschaften bieten oft rechtlichen Beistand und Unterstützung in solchen Fällen.
- Anwälte: In schweren Fällen oder wenn das Unternehmen nicht angemessen reagiert, sollte man rechtlichen Rat einholen. Ein Anwalt für Arbeitsrecht kann helfen, die eigenen Rechte zu wahren.
- Beratungsstellen: Es gibt zahlreiche Beratungsstellen und Organisationen, die Unterstützung und Beratung bei Gewalt am Arbeitsplatz anbieten. Beispiele sind die "Weißer Ring" Opferhilfe oder ähnliche Organisationen in Ihrer Region.
Psychologische Unterstützung:
- Psychologische Beratung: Gewalt kann schwerwiegende psychologische Folgen haben. Es ist ratsam, professionelle psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um das Erlebte zu verarbeiten.
Es ist entscheidend, schnell zu handeln und sich nicht zu scheuen, Hilfe zu suchen. Jeder Mensch hat das Recht auf einen sicheren Arbeitsplatz, und es gibt viele Ressourcen und Institutionen, die Unterstützung bieten können.
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