Biometrische Geräte sind in der Lage einen Menschen anhand von Körpermerkmalen zu erkennen. In letzter Zeit hat der zunehmende Einsatz von Fingerscannern in Smartphones für Aufsehen gesorgt. Anstatt die PIN einzugeben, entsperren Benutzer ihr Handy, indem sie eine Fingerkuppe auf einen eingebauten Sensor legen. Auch die in einigen sozialen Netzwerken angebotene Gesichtserkennung fällt unter Biometrie. Die Technologie ist immer wieder in der Kritik, da sie auch zur Überwachung eingesetzt werden kann und vorgeblich einfach zu überwinden sei. Dem stimmt Nouak größtenteils auch zu, hat aber eine nüchterne Sicht bezüglich Chancen und Risiken. »Wird Biometrie zum Beispiel in hoheitlichen Bereichen oder von Firmen eingesetzt, gilt es einen bewusst kritischen Blick auf die Fragen des Datenschutzes und der Persönlichkeitsrechte zu haben«, erklärt Nouak. »Im Einsatz an meiner eigenen Wohnungstüre habe ich jedoch die volle Kontrolle über die Daten. Damit ist es eine Komforttechnologie, die meiner Familie das Leben erleichtert.«
Angst vor erleichterten Wohnungseinbrüchen sollten Familien, die ein qualitativ hochwertiges System nutzen, nach Ansicht von Nouak nicht haben. In so ziemlich allen Fällen sei es für Kriminelle wesentlich einfacher, sich mit einem Stemmeisen Zugang zu verschaffen, als ein biometrisches System auszutricksen. Aus dem eigenen Umfeld kennt der Familienvater und Vorsitzende der »European Association for Biometrics« noch ein weiteres Detail: »Es mag überraschen, aber Kinder tun sich mit der Handhabung biometrischer Systeme oft leichter als viele Erwachsene.« Nach seiner Ansicht ist daher die Biometrie eine wirklich gute Alternative dazu, Kindern den Wohnungsschlüssel anzuvertrauen.
Die gesellschaftlichen Auswirkungen der Biometrie ist eines der Themen der EAB Research Projects Conference 2015 vom 7. und 8. September in Darmstadt.
Weiterführende Informationen: http://www.eab.org/...