»Rufen Sie mich bitte unter 0123/1098765 zurueck.« Eine solche oder aehnliche Botschaft hat fast jeder schon auf dem heimischen Anrufbeantworter oder der mobilen Mailbox vorgefunden. Nicht immer ist es moeglich, die hinterlassene Nummer gleichzeitig zu notieren. Nachdem Stift und Papier gefunden sind, muss die Nachricht oft mehrmals wiedergegeben werden, um alle Ziffern identifizieren zu koennen. Mit Hilfe einer »Akustischen Lupe«, die das Fraunhofer Institut fuer Graphische Datenverarbeitung IGD in Rostock entwickelt hat, kann diese Problematik bald der Vergangenheit angehoeren: Auf einfache Art erlaubt »Lupe« dem Benutzer ein genaueres Hoeren: er kann die Abhoergeschwindigkeit schnell per Tastendruck regulieren. Ohne Stimmverzerrung oder andere Qualitaetsverluste lassen sich die betreffenden Informationen dann verlangsamt abspielen. Das Verfahren, bei dem die Forscher des IGD mehrere Technologien miteinander kombiniert haben, ist als Service eines Mobilfunkbetreibers einsetzbar und koennte so bald vielen Handy-Nutzern zur Verfuegung stehen. Auch im Festnetzbereich oder der Buerokommunikation ermoeglicht die Technologie anwenderorientierte Unterstuetzung. Als Chip in Anrufbeantworter oder Diktiergeraet integriert, laesst sich die Abhoergeschwindigkeit situationsabhaengig veraendern oder als Grundeinstellung verwenden. Gekoppelt mit Bewegungssensoren ergeben sich fuer diese Form der Echtzeit-Transformation weitere neuartige Einsatzgebiete, so z. B. im Freizeitsport: In Walkman, MP3-Player oder Smartphone integrierte Sensoren messen die Schrittfrequenz des Ausdauersportlers etwa beim Joggen und passen den Rhythmus der abgespielten Musikstuecke entsprechend an. Der »StepMan« veraendert lediglich die Geschwindigkeit, nicht aber die Qualitaet der Musikwiedergabe, so dass aus einem Joe Cocker kein quaekender Kermit wird. Da die Technologie des »StepMan« auch stationaer einsetzbar ist, lassen sich auch im Fitness-Studio Sportler musikalisch motivieren. Da sowohl die portable als auch die Studio-Version individuell einstellbar sind, lassen sich pulsfrequenzorientierte Trainingsprogramme zusammenstellen: Durch den Takt der Musik laesst sich der Wechsel von Belastungsspitzen und Ruhephasen nahezu unauffaellig initiieren. Auf diese Art kann der Sportler auch ohne staendigen Blick auf die Uhr mit der gewuenschten Pulsfrequenz trainieren. Neben dem Effekt des Trainingspulses auf den Fettstoffwechsel ist die Herzfrequenz auch in der Musiktherapie relevant. Besonders Musikstuecke, deren Takt dem Herzschlag der Patienten angepasst waren, hatten laut einer Untersuchung der Universitaet Salzburg eine positive Wirkung auf den Heilungsprozess (Quelle: www. schmerzinstitut.org). Mit Hilfe des »StepMan« muss der Therapeut nicht laenger nach der »richtigen« Musik suchen, er kann einfach auf die Lieblingsstuecke seines Patienten zurueckgreifen. Da die Sensoren neben dem Puls weitere biometrische Daten wie etwa Atmung oder Muskelkontraktionen verarbeiten koennen, scheinen die Anwendungsmoeglichkeiten der Echtzeit-Transformations-Technologie im medizinischen Bereich besonders vielfaeltig. Auf der diesjaehrigen CeBIT vom 12. Bis 19. Maerz in Hannover stellen die Forscher des Fraunhofer IGD Rostock diese Neuentwicklungen vor. Zu finden sind sie in Halle 11, Stand 37 (Fraunhofer IGD Rostock auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Mecklenburg-Vorpommern).
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