Die meist kleinen und mittleren Unternehmen in Oberfranken und Ostbayern müssen sich in der Spitzengruppe der Innovationsführer behaupten. Oberfranken ist die Region mit der dritthöchsten Industriedichte Europas. Die Konkurrenz aus den Niedriglohnländern Osteuropas steht dicht vor der Tür. Daher ist der Aufbau von Forschungsressourcen erforderlich, die die Wettbewerbsfähigkeit der
regionalen Unternehmen auch in Zukunft sichern.
Prof. Steinhilper ist Inhaber des Lehrstuhls Umweltgerechte Produktionstechnik und hat bereits gut 25 Jahre Erfahrung mit dem erfolg-reichen Wissens- und Technologietransfer in die produzierende Wirtschaft. Durch die gezielte Bündelung der Kompetenzen mit dem IPA in Stuttgart entsteht die Projektgruppe »Prozessinnovation für Unternehmen des ostbayerischen Raumes«. Sie wird vom Bayerischen Wirtschaftministerium mit einer Anschubfinanzierung von 3,4 Millionen Euro gefördert und soll in den nächsten fünf Jahren auf 11 Mitarbeiter anwachsen.
»Großunternehmen der Automobilindustrie haben in den vergangene Jahren durch Prozessinnovationen erhebliche Verbesserungen erzielt. So zum Beispiel die Durchlaufzeiten um bis zu 50 Prozent und die Bestände um 80 Prozent reduziert, gleichzeitig die Lieferfähigkeit um bis zu 100 Prozent erhöht und die Umsätze um bis zu 100 Prozent gesteigert«, berichtet Dipl. Wirtsch.-Ing Klaus-Peter Zeh, Abteilungsleiter Fabrikplanung und Produktionsmanagement am Stuttgarter IPA, der die Projektgruppe mitverantwortet. »Diese Potenziale wollen wir auch kleinen und mittelständischen Unternehmen erschließen und so ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen«. Die Projektgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, als Leistungsoffensive für Produktion und Logistik am Standort Ostbayern zu wirken.
Die Vorteile kleiner und mittlerer Unternehmen – Schnelligkeit und Flexibilität – gilt es aufzugreifen, systematisch zu nutzen und auszubauen. »Diese Zielgruppe braucht andere, einfachere und schneller umsetzbare Methoden und Werkzeuge als Großunternehmen«, umschreibt Prof. Steinhilper das vorgesehene Angebot rasch greifbarer und schnell greifender Prozessinnovationen für die Unternehmen in Ostbayern.
»Mit der Projektgruppe stellen wir nicht nur unser produktionstechnisches Know-how zur Verfügung, sondern binden die Region Oberfranken und Ostbayern noch enger in das gesamte Netzwerk der Fraunhofer-Institute ein«, verweist Prof. Hans-Jörg Bullinger, der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, auf die vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten, die aus der Zusammenarbeit erwachsen könnten.