In sozialen Medien kommen Kinder und Jugendliche früh mit pornografischen Inhalten – gewollt oder ungewollt – in Berührung. Sex-Bots und Fake-Accounts sind nur zwei Beispiele für Sicherheitsrisiken, die im Internet lauern. Freizügige Bilder mit sexuellem Inhalt sollen Nutzende dazu verleiten, auf Links mit Malware zu klicken oder Abos abzuschließen. Die Nachrichten der falschen Accounts werden beispielsweise auf Instagram automatisiert ausgespielt und im schlimmsten Fall versuchen Kriminelle, auf diese Weise an vertrauliche Informationen oder Zugangsdaten zu gelangen. Eltern sollten ihre Kinder nicht nur durch technische Mittel vor Sicherheitsrisiken schützen, sondern auch durch Gespräche auf Gefahren aufmerksam machen.
„Als erster Schritt für mehr Online-Sicherheit sind technologische Maßnahmen wie das Sperren von nicht altersgerechten und pornografischen Inhalten sinnvoll“, sagt Tim Berghoff, Security Evangelist der G DATA CyberDefense AG. „Oft fehlt jungen Menschen die Fähigkeit, zwischen gespielten oder fiktiven Handlungen und in der Realität akzeptablem Verhalten zu differenzieren. In einer digitalen Welt ist es aber entscheidend, Kinder durch eine offene Kommunikation dazu zu ermutigen, Online-Inhalte auch kritisch zu hinterfragen.“
Fünf Tipps für mehr Online-Sicherheit von Kindern
- Antivirenschutz installieren und Browserschutz aktivieren: Mit einer Antivirensoftware für Smartphone oder Tablet schützen Sie ihr Kind nicht nur vor Viren oder anderen Schädlingen. Meist bietet dieser auch einen zusätzlichen Browserschutz an, der den Nachwuchs vor jugendgefährdenden Webseiten wie Pornoseiten schützt und Seiten sperrt.
- Apps vor der Installation prüfen: Nicht alle Applikationen sind für den Nachwuchs geeignet. Sie sollten vor der Installation genau prüfen, ob die App altersgerecht ist und welche Berechtigungen mit der Verwendung einhergehen. Kinderschutz-Apps machen beispielsweise das Installieren von Apps ohne Zustimmung der Eltern unmöglich. Apps wie YouTube Kids eignen sich außerdem für eine altersgerechte Nutzung.
- Üben, Identitäten im Netz zu hinterfragen: Sprechen Sie mit ihrem Kind über falsche Identitäten im Internet und die Existenz von Sex-Bots und Fake-Accounts. Erhält der Nachwuchs zum Beispiel auf Instagram Nachrichten von fremden Personen, sollten sie in keinem Fall auf Links und Bilder klicken. Diese Konten lassen sich außerdem über die drei Punkte oben rechts durch die Funktion “blockieren” melden.
- Bildschirmzeit festlegen: iOS und Android verfügen über die Funktionen „Bildschirmzeit“ oder die bereits bei der Einrichtung eines Android-Geräts verfügbare App „Family Link“, womit Familienmitglieder die Nutzung des anderen Geräts im Blick behalten können. Am PC oder TV helfen eigene Accounts für den Nachwuchs dabei, die Zeit mit Hilfe einer Kindersicherung zu begrenzen. Diese bietet die Möglichkeit, die Zeit zu strukturieren, die das Kind an technischen Geräten verbringt.
- Förderung der Medienkompetenz: Bauen Sie eine offene Kommunikation mit ihrem Kind auf, um regelmäßig über Online-Aktivitäten zu sprechen und Medienkompetenzen zu vermitteln. Erläutern Sie die Risiken im Netz und geben Sie Tipps für den richtigen Umgang mit digitalen Medien.
Was ist der Safer Internet Day?
Der Safer Internet Day (SID) setzt sich jedes Jahr Anfang Februar für mehr Schutz und Aufklärung von Kindern und Jugendlichen bei der Onlinenutzung ein. Koordiniert wird der Aktionstag in Deutschland von der EU-Initiative klicksafe, die die Online-Kompetenz junger Menschen fördert und dieses Jahr das Motto „Let‘s talk about Porno! – Pornografie im Netz“ ausgerufen hat. Jeder kann an dem Tag Aktionen beisteuern und mitmachen, ob Institution, Stiftung, Unternehmen, Vereine oder Privatpersonen. Hier geht es zur internationalen Seite des Safer Internet Days: https://www.saferinternetday.org/de/