Tenor der Veranstaltung war, dass die Riester‐Produkte für ihre Anbieter eine fachliche wie administrative Herausforderung darstellen. Regelmäßige gesetzliche Neuerungen und die daraus resultierenden Anpassungen von Produkten und der Softwareanwendungen zur Verwaltung von Riester‐Zulagen setzen insbesondere Versicherungen mit kleineren Beständen dauerhaft unter Druck. Da es kaum noch Experten gibt, die Riester aufgrund der über die Jahre gewachsenen Komplexität komplett überblicken können, sind Fachtagungen dieser Art als Forum des Erfahrungs‐ und Informationsaustausches nach Einschätzung der Teilnehmer von unschätzbarem Wert.
Aufgrund von komplexen gesetzlichen Anforderungen wird aus Sicht der anwesenden Experten, wie schon in der Vergangenheit, auch im kommenden Jahr die Notwendigkeit für ITInvestitionen entsprechend hoch sein.
An Themenfeldern, wie der nachgelagerten Besteuerung von Leistungen, den Anforderungen an die Aufteilung der Zulagen, dem neuen Wohnförderkonto oder den Auflagen zur steuerlichen Behandlung von Erträgen aus zurückgezahlten Zulagen illustrierte Joachim Cappel, Riester‐ Experte der GENEVA‐ID, die Vorteile des Einsatzes einer Standardsoftware für die Zulagenverwaltung, weil Versicherungsunternehmen dadurch ihre finanziellen und personellen Ressourcen auf die Produkte und deren Vertrieb, statt auf technische Anpassungen konzentrieren könnten.
Versicherungsunternehmen mit vergleichsweise hohen Verwaltungskosten bei kleinen Riester‐ Beständen haben nicht nur die Wahl zwischen einer Software‐Eigenentwicklung und einer eingekauften Standardlösung, sondern noch eine dritte strategische Option: die Möglichkeit des Outsourcings von Riester‐Beständen. Bei Beständen unter 100.000 Verträgen ergeben sich klare Kostenvorteile für Versicherer, wenn sie die Verwaltung der Riester‐Zulagen an einen externen Dienstleister vergeben.