Im August 2009 verlangten 46,3 Prozent der bei GULP eingetragenen IT-Freiberufler Stundensätze unter 70 Euro, aktuell sind es 46,4 Prozent. Abwarten auch im Hochpreissegment: Vor sechs Monaten forderten 15,5 Prozent der IT-Freelancer Stundensätze über 90 Euro. Jetzt sind es 15,3 Prozent. Änderungen also nur im Nachkommabereich: Die Honorarforderungen freiberuflicher IT-Experten stagnieren.
Projektanbieter jedoch schauen immer stärker auf den Preis. Darauf deutet der sinkende kontaktierte Stundensatz hin. GULP misst kontinuierlich, welche Honorarvorstellung diejenigen IT-Freiberufler in ihr Skill-Profil eingetragen haben, die Projektanfragen erhalten. Im August 2009 wurden 42,7 Prozent der IT-Freiberufler zu Stundensätzen unter 70 Euro kontaktiert, aktuell 45,0 Prozent. Vor einem halben Jahr wurden 13,8 Prozent der Projektanfragen Freiberuflern zugestellt, die Stundensätze über 90 Euro in ihr GULP Profil eingetragenen hatten. Jetzt sind es 12,5 Prozent, also knapp zehn Prozent weniger. "Das ist nicht nur ein kurzes Phänomen der letzten sechs Monate. Die Februar-Werte setzen einen Trend fort, der schon Ende 2008 begonnen hat: Projektanbieter werden immer preisbewusster und fragen bevorzugt günstigere Freiberufler für Projekte an", kommentiert Stefan Symanek, Marketing-Leiter von GULP.
Finanzielles Maximum mit 20 bis 30 Jahren Berufserfahrung
Im Schnitt sind die bei GULP eingetragenen IT-Freiberufler 43 Jahre alt und blicken auf 20 Jahre Erfahrung zurück. Mit 20 bis 30 Jahren Berufserfahrung kommen IT-Freiberufler derzeit auch am finanziellen Maximum an: Diese Gruppe verlangt die höchsten Stundensätze, und zwar im Schnitt 74 Euro (unverändert zu August 2009).
Am meisten fordern Freiberufler in Frankfurt am Main
In Deutschland erheben im Februar 2010 nach wie vor die IT-Freiberufler in der Postleitzahlregion D6 (Frankfurt am Main, Mannheim) Anspruch auf die höchsten Stundensätze (73 Euro). Platz zwei belegen D5 (Köln, Bonn), D2 (Hamburg, Bremen) und D4 (Essen, Düsseldorf) mit einer durchschnittlichen Stundensatzforderung von jeweils 72 Euro. Der letzte Platz geht, wie schon die Jahre zuvor, an D0 (Leipzig, Dresden) mit durchschnittlich 63 Euro pro Stunde.
Aktuell werden in die PLZ-Gebiete D6, D7 und D8 51,4 Prozent der Projektanfragen verschickt. Dazu Symanek: "Das heißt, in drei von zehn Regionen Deutschlands geht mehr als die Hälfte der Angebote. In diesen drei Postleitzahlgebieten wohnen insgesamt auch 47,5 Prozent der Selbstständigen. Hier treffen sich also Angebot und Nachfrage, Südwestdeutschland ist einer der Hauptmotoren des IT-Projektmarkts."
Projektleiter verlangen am meisten
Überdurchschnittlich hohe Stundensätze fordern aktuell Projektleiter (77 Euro - zehn Prozent mehr als der Durchschnitt) und Berater (75 Euro - sieben Prozent mehr als der Durchschnitt). Im unteren Mittelfeld liegen freiberufliche Ingenieure mit einer durchschnittlichen Stundensatzforderung von 63 Euro. Das Schlusslicht bilden die Administratoren: Sie haben im Schnitt 58 Euro in ihr GULP Profil eingetragen und verlangen damit 17 Prozent weniger als der Durchschnitt. Bei den in der Auswertung angegebenen Stundensätzen handelt es sich um Netto-Beträge, das heißt ohne Mehrwertsteuer.
Hier finden Sie die vollständige GULP Stundensatz-Auswertung Februar 2010 - differenziert nach Alter, Berufserfahrung, Position und Region.