Die Leichtbaumesse euroLITE bildet deshalb die Umsetzung von Leichtbauprinzipien bei der Entwicklung und Herstellung neuer Produkte entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Werkstoff- über die Konstruktionstechnik sowie Simulations- und Optimierungsverfahren bis hin zur Fertigungstechnik, Qualitätssicherung und zum Recycling ab – und das über alle Leichtbauwerkstoffe.
2007 am Standort Salzburg in Österreich gestartet, richtet sich die euroLITE an alle Branchen, in denen Massen bewegt werden. Von der Automobilindustrie bis zur Luft- und Raumfahrt, vom Maschinenbau bis zum Boots- und Yachtbau. Sie ermöglicht insbesondere Konstrukteuren, Entwicklungsingenieuren, Designern und Produktionsleitern gezielt Wissen und neue Kontakte rund um das Thema Leichtbau zu erwerben.
Bei der euroLITE in Nürnberg werden insgesamt rund 120 Unternehmen aus 8 Ländern vertreten sein. Darunter befinden sich Namen wie beispielsweise ALCAN COMPSITES, F.W. Brökelmann Aluminium GmbH & Co KG, Dassault Systemes Simulia GmbH, Gaugler & Lutz OHG, HUBER+SUHNER AG Composites, KAISER Aluminium-Umformtechnik GmbH, LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen GmbH, Metawell GmbH, Salzgitter Hydroforming GmbH & Co. KG, Teijin Aramid GmbH, voestalpine Krems GmbH und die ZF Sachs AG. Erstmals vertreten ist auch die Fraunhofer-Allianz Leichtbau mit Gemeinschaftsstand von 10 Instituten. Weitere Gemeinschaftsstände des Leichtbau-Cluster e.V., des ÖAVK Österreichischer Verband für verstärkte Kunststoffe e.V., des Netzwerk Zellulare Metallische Werkstoffe zeigen ebenfalls zahlreiche Innovationen.
Mittlerweile schon Institution und ein wichtiger Baustein der euroLITE ist das Vortragprogramm, das vom Leichbaucluster e.V., Landshut organisiert wird.
Konzeptstudie eines Faserverbund-Federbein-Radträgermoduls für leichte PKW
Die Konzeptstudie der ZF Sachs AG umfasst ein Pkw-Federbein-Modul mit integriertem Radträger für kleine bzw. leichte Autos. Bisherige Anwendungen basierten durchgängig auf Stahl- und Aluminiumwerkstoffen bei allen enthaltenen Komponenten wie Federbein, Radträger, Tragfeder, Topmount usw.. Die Komponenten werden zum einen durch deutlich leichtere Faserverbundwerkstoffe substituiert. Zum anderen ermöglicht eine entsprechende Materialauswahl und Prozessgestaltung ein hohes Maß an Funktionsintegrationen. Reduzierung der Bauteilanzahl, vereinfachte Fügeprozesse und verkürzte Messketten generieren ein höheres Qualitätsniveau der Baugruppe im Fertigungsprozess. Ziel ist es, eine Gewichtsreduktion von 50% im Vergleich zu den heute üblichen Aluminium-Leichtbaulösungen zu erreichen, und dies in einer für PKW-Großserienfertigung tauglichen Technologie.
Großserientaugliche Fertigungstechnologien für Leichtbau-Produkte aus faserverstärkten Kunststoffen
Das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) an der RWTH Aachen präsentiert u.a. ein neues Fertigungsverfahren, dass die Herstellung von Bauteilen mit einem Faservolumengehalt von > 50% in einer Zykluszeit unter 10 Minuten ermöglicht. Bei dem Spaltimprägnierverfahren handelt es sich um einen Fertigungsprozess, der auf der Erzeugung eines temporären Fließspalts über dem endkonturnahen textilen Halbzeug (Preform) basiert. In diesen Fleißspalt wird das Harz eingeleitet, das sich dabei flächig über dem Preform verteilt. Schließlich wird der Fließspalt geschlossen, das Bauteil vollständig imprägniert und ausgehärtet. Eine neu entwickelte Anlage am IKV-Technikum ermöglicht schon heute die kurzen Zykluszeiten.
Funktioneller Leichtbau durch Verfahrens-Mix
Vor allem bei dynamischer Stoßbelastung sind kontinuierlich faserverstärkte Bauteile gegenüber lediglich langfaserverstärkten Bauteilen oder Metallen durch ihre erhöhte Energieaufnahme und ihres typischen Delaminationsverhaltens deutlich im Vorteil. Der Jacob Plastics GmbH in Wilhelmsdorf ist es durch die geschickte Kombination von etablierten Großserientechniken wie dem Niederdruck-Formen und dem Hochdruck-Fließpressen gelungen, erstmals Serien-Leichtbauteile mit entsprechender Funktionsintegration hochautomatisiert herzustellen. Beispiele hierfür sind Stoßfängerträger und Rücksitzbank des BMW M3 Coupés.
Weitere Themen: Funktionsbauteile aus Aluminium und Titanlegierungen, Leichtbau mit Magnesium
Basierend auf ihrer bewährten M2 Anlagentechnik zur Herstellung von Bauteilen aus Aluminium- und Titanlegierungen mittels LaserCUSING®-Technolgie stellt die CONCEPT Laser GmbH eine neue Laserbearbeitungsanlage vor, die weltweit erstmalig die speziellen Anforderungen an die Verarbeitung der reaktiven Pulverwerkstoffe aus Aluminium- und Titanlegierungen erfüllt.
Die Europäische Forschungsgemeinschaft Magnesium e.V. informiert zudem über den aktuellen Stand sowie die Chancen und Herausforderungen für den Leichtbau mit Magnesium.
Mehr Besuchernutzen durch Parallelveranstaltung driveTEC
Mit der zeitgleichen Durchführung der neuen Fachmesse für energieeffiziente Antriebe driveTEC werden in Nürnberg richtungsweisende und zukunftsfähige Lösungen für die aktuellen Herausforderungen der Mobilität präsentiert.
Als fokussierte Plattform für Technologien der Verbrauchs- und Emissionsreduzierung bringt das Messeduo alle Entwickler und Entscheidungsträger aus den Zielbranchen zusammen. Weitere Informationen finden Sie unter www.eurolite-expo.de.