Vor über 100 Gästen betonte Staatsminister Miller in seiner Festrede die Bedeutung von Brot als hochwertigem Nahrungsmittel, das für unsere Ernährung unverzichtbar sei. Immerhin 25 Prozent der gesamten in der EU erzeugten Brotmenge wird in Deutschland hergestellt. Die Deutschen seien damit Weltmeister bei der Brotproduktion und beim Brotverbrauch. Es nimmt daher nicht Wunder, dass die Öffentlichkeit auf Preissteigerungen beim Grundnahrungsmittel Nummer eins besonders empfindlich reagiert – so wie dies im Sommer 2007 geschehen ist. Minister Miller warb dafür, die Preisdiskussion zu versachlichen.
Zuvor hatte der Landesinnungsmeister des bayerischen Bäckerhandwerks, Heinrich Traublinger, MdL die Veranstaltung mit einer Begrüßungsansprache eröffnet. Auch er schnitt in seinen Ausführungen den betriebswirtschaftlichen Aspekt der Bachwarenherstellung an und stellte fest, dass "nur Betriebe, die eine wirtschaftliche Zukunft haben, auch weiterhin hervorragende Qualität produzieren können".
Für die Zukunft des Staatsehrenpreises selbst sieht der Inhaber einer bekannten Münchner Bäckerei uneingeschränkt positive Perspektiven. Bei gleichbleibend hohem Qualitätsniveau erwartet Traublinger in den nächsten Jahren eine kontinuierliche Erhöhung der Bewerberzahl: "Schon bald werden wir 150 Bewerbungen für den Staatsehrenpreis vorweisen können." Diese Zuversicht ruht auf einer soliden Basis, denn die Praxis der unabhängigen Qualitätsprüfung von Gebäcken ist in Bayern bestens eingeführt. Der Landes-Innungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk hat die Chancen dieses Instruments frühzeitig erkannt und sorgt seit über 30 Jahren dafür, dass Qualitätsprüfungen für Brot und Kleingebäck flächendeckend von nahezu allen bayerischen Bäcker-Innungen regelmäßig durchgeführt werden. Damit nimmt das bayerische Bäckerhandwerk bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Deshalb ist Bayern bisher auch das einzige Bundesland, in dem ein Staatsehrenpreis für Gebäckqualität vergeben wird.
Den Höhepunkt der diesjährigen Preisverleihung bildete die Überreichung der Medaillen und Ehrenurkunden an die zwanzig Betriebsinhaber, die Miller und Traublinger gemeinsam vornahmen. Im Anschluss daran konnten sich alle Gäste der Preisverleihung an einem Brotbuffet mit Spezialitäten der ausgezeichneten Betriebe einen eigenen Eindruck vom Qualitätsniveau der Preisträger verschaffen. Die Preisverleihung fand nicht mehr in den Nibelungensälen, sonder im größeren Vierschimmelsaal der Münchner Residenz statt, der den Rahmen für eine rundum gelungene Veranstaltung abgab. Für die musikalische Begleitung sorgte das Blechbläserensemble "Humulus lupulus".