Inna Werakso aus Kasachstan ist eine von ihnen. Sie lebt seit 1997 in Deutschland. Die 23-Jährige möchte Bäckerin werden. Ihr vier Jahre alter Sohn hat sie ihre berufliche Orientierung bisher zurückstellen lassen. Jetzt ist sie überzeugt, Beruf und Mutterpflichten vereinen zu können. "Eine Lehrstelle wäre für mich das schönste Weihnachtsgeschenk", sagt sie. Auch Jan Wilbertz aus Koblenz möchte noch im alten Jahr seine Berufsausbildung starten. Er will nicht bis zum August 2008 warten, um dann mit einer Lehre in seinem Wunschberuf als Landschaftsgärtner zu beginnen. Jetzt sucht er eine Alternative. Straßenbauer kann er sich vorstellen, aber auch ein Metallberuf käme in Frage. Während eines Praktikums wird er sich nun ein Bild von beiden Berufen machen.
Den Jugendlichen, bei denen es bisher mit einer Lehrstelle oder anderweitigen Maßnahme nicht geklappt hat und die ausbildungswillig und -fähig sind, wurde von der HwK-Ausbildungsberatung ein erneutes Angebot gemacht. Sie beginnen jetzt zunächst ein Praktikum oder eine Einstiegsqualifizierung für Jugendliche (EQJ) in einem mittelständischen Unternehmen. Die von der Agentur für Arbeit geförderte Einstiegsqualifizierung erleichtert den Weg in eine geregelte Ausbildung. Jugendliche unter 25 Jahren erhalten mit EQJ die Möglichkeit, einen handwerklichen Ausbildungsberuf, einen Betrieb und das Berufsleben kennen zu lernen. "60 Prozent der abgeschlossenen EQJ-Verträge münden in einen Lehrvertrag", so die Erfahrungen der Handwerkskammer Koblenz.