Noch in den 80er Jahren konnte es passieren, dass Patienten in einer Klinik zunächst mittels klassischem Röntgengerät untersucht, dann operiert und anschließend gegebenenfalls erneut geröntgt wurden, um das Ergebnis der Operation zu überprüfen. Sofern zeitnah zur Operation aktuelle diagnostische Informationen benötigt wurden, waren in diesen Fällen zusätzliche, oft risikoreiche Transporte nötig, die gerade in kritischen Situationen wertvolle Zeit verschlangen und überdies das Infektionsrisiko erhöhten. Eine sofortige Ergebniskontrolle war - über konventionelle Ultraschall-Untersuchungen hinaus - nicht verfügbar. Wie ein echter Quantensprung mutet es dagegen an, wenn Chirurgen heute mittels modernster Diagnose- (Röntgen/CT, MRT) und Darstellungstechnik im Hybrid-OP online optisch aufbereitete Informationen über den Operationsbereich jederzeit verfügbar haben.
Zwei Aspekte kommen hier zusammen: Zum einen sind modernste Diagnoseapparaturen direkt im OP - meist am so genannten C-Bogen - untergebracht und können - inzwischen auch robotergeführt - in Sekunden in jede gewünschte Position gebracht werden, ohne dass der Patient transportiert werden muss. Zum anderen eröffnet die bildgebende Technik eine 3D-Sicht auf den zu behandelnden Bereich, ermöglicht dort die exakte Navigation und erlaubt bei entsprechender Konfiguration, dass auch kleinste Segmente, wie beispielsweise feine Gefäßabschnitte, aufgezoomt werden können, was zu genaueren Beurteilungen führt.
Präzise und dreidimensional zu erkennen, was man mit eigenen Augen nicht sehen kann, bildet den epochalen Fortschritt. Schnelle, sicherere Entscheidungen der Operateure, weggenaue, präzise Operationsführung - Stichwort: computerassistierte Navigation - und die mittelbar daraus resultierenden Qualitätsverbesserungen gehören also zu den hochwillkommenen Früchten des Hybrid-OP und lassen bessere Heilungsergebnisse zu.
In der Unfallchirurgie werden mithilfe interoperativer 3D-Scans beispielsweise korrekte Repositionierungen auch bei komplexen Brüchen erreicht, ohne dass nachträgliche, für den Patienten belastende und zudem kostspielige Korrektureingriffe nötig würden.
In der Herzchirurgie kann der Hybrid-OP eine perfekte Symbiose aus einem Herzkatheter-Labor und einem Herzchirurgie-Operationssaal bieten, in dem Chirurg und Kardiologe optimal zusammenwirken können. Der Hybrid-OP ermöglicht damit auch, aufwendige Eingriffe, durch minimal-invasive, zum Beispiel katheter-gestützte Maßnahmen zu ergänzen oder auch partiell zu ersetzen. Auch für Neuro- oder Wirbelsäulenchirurgie bringt der Hybrid-OP aufgrund seiner exakten Justierungs- und Abbildungsmöglichkeiten enorme Fortschritte.
Fraglos wird sich die medizinische Reichweite dieser Technologie durch die Kooperation der verschiedenen klinischen Fachbereiche noch erheblich weiterentwickeln. Essenzielle Voraussetzung für den maximalen Nutzen der zumeist an den hochbeweglichen C-Bögen installierten diagnostischen Komponenten bleibt natürlich auch in Zukunft ein optimales und komfortables Handling, woraus entsprechende Herausforderungen an die Geräte-Entwickler resultieren. Der Operateur soll von seiner Position aus, je nach Bedarf, das bildgebende Gerät schnell und millimetergenau navigieren, rotieren und mit extremer Wiederholgenauigkeit repositionieren können, oder per Joystick die für die Darstellung eingesetzten Großbildschirme in die für seinen Sichtwinkel beim Fortgang der Operation bestmögliche, ergonomische Position fahren.
Während früher Monitore und C-Bogen auf separaten Schienen gefahren wurden, hat sich heute die Inline-Technik etabliert, bei der alle Elemente auf einer Schiene bewegt werden, was erhebliche Anforderungen an die Steuerungstechnik mit sich bringt.
Die verschiedenen Darstellungsmethoden bzw. -aspekte erfordern dabei die Begutachtung von mehreren Ansichten bis hin zu Bild-Überlagerungen. Dazu kommen noch optionale Kommunikations-Bildschirme für die etwaige Hinzuziehung von Experten aus andere Kliniken. Die Forderung, acht oder mehr Widescreen-Monitore im Sichtbereich zu bewegen, dürfte keine Seltenheit bleiben und hier sind geeignete Produkte und innovative, kompetente Hersteller gefragt. Als Tragarm-Spezialist und Präzisionstechnik-Hersteller hat das DIN EN ISO 13485 zertifizierte Unternehmen HASEKE GmbH & Co. KG sehr früh erkannt, welches hochinteressante Arbeitsfeld und welches enorme Entwicklungspotenzial im Bereich des Hybrid-OP zu erschließen ist und seine Produkte entsprechend fortentwickelt. Höhenverstellbare Tragarme mit Traglasten von 10 bis 200 kg und Reichweiten, die nahezu das volle Volumen eines Hybrid-OP überstreichen sind hier ebenso gegeben, wie die Kompatibilität des eigenen Portfolios mit dem Angebot des Marktführers. HASEKE-Geschäftsführer Dipl.Ing. Uwe Kunitschke schaut aber bereits über die Gegenwart hinaus: "Wie bei allen modernen Technologien sind wir noch längst nicht am Ende der Entwicklungslinie angelangt. Unsere Mission ist es, frühzeitig zu erkennen, was für Komponenten in der nächsten Evolutionsstufe gebraucht werden, und die entsprechenden Produkte lieferbereit zu haben, wenn der erste Kunde danach ruft".
Die Zukunft beginnt ... - jetzt.