Die Erhitzer gehören zu den Schlüsselkomponenten im Wärmeübertragungssystem des solarthermischen Kraftwerkskomplexes "Extresol", dessen 3. Abschnitt derzeit in Spanien errichtet wird. Nach Fertigstellung des 3. Abschnitts wird das Kraftwerk 150 MW elektrischen Strom in das spanische Stromversorgungsnetz einspeisen, die Abschnitte 1 und 2 sind bereits am Netz.
"heat 11 solar zählt zu den führenden Anbietern für Thermoölerhitzer in solarthermischen Kraftwerken", sagte Stephan Kraus, Geschäftsführer der heat 11 solar, "und hier forschen und arbeiten die führenden Experten für die in diesen Kraftwerken benötigte Wärmeübertragung. Der neue Auftrag und viele Anfragen zeigen einmal mehr, dass wir mit unseren Partnern bereits heute in der Lage sind, klimafreundliche, zuverlässige und wirtschaftliche Lösungen zur Deckung des weltweit wachsenden Energiebedarfs realisieren zu können."
Die Anlagen der heat 11 solar erfüllen eine wichtige Aufgabe innerhalb des Kraftwerks. "Unser System dient u. a. zur Beheizung des Wärmeträgerkreislaufes und zum kontrollierten Anfahren des Kraftwerks", erklärt Dr. Dietmar Hunold, technischer Geschäftsführer der heat 11 solar, die Funktion der Anlage. heat 11 solar wird drei Erhitzer vom Typ FH nach Südspanien liefern. Die Anlagen verfügen über eine Leistung von je 15 MW, sind rund 14 m lang und rund 3,5 m im Durchmesser. Zum Lieferumfang gehören Kessel, Brenner, Kamine und die notwendigen Steuerungen. Der Vertrag mit ACS beinhaltet neben der Lieferung auch die Bau- und Montageüberwachung aller drei Anlagen. Zudem ist ein umfassendes Ersatzteilpaket Teil des Auftrags. Die Auslieferung der Anlagenkomponenten soll planmäßig im August 2011 beginnen.
Die Bedeutung solarthermischer Kraftwerke als wichtigem Bestandteil der erneuerbaren Energien nimmt weiter stark zu und Spanien ist in diesem Markt Vorreiter. Derzeit sind in Spanien rund 20 Kraftwerke fertiggestellt, 30 sind in Bau oder in Planung. Nach ihrem Anschluss an das Stromnetz wird die Anlage Extresol mit einer Kollektorfläche von rund 1.500.000 m2 und einer Leistung von 150 MW eines der größten solarthermischen Kraftwerkskomplexe der Welt sein. Die Solar-Kraftwerke besitzen einen thermischen Salzspeicher, der während der Sommermonate einen nahezu 24-stündigen Betrieb ermöglicht.
Nach Unternehmensangaben wachse der Markt solarthermischer Kraftwerke derzeit rasant und böte dem Bielefelder Anlagenspezialisten gute Geschäftschancen: "Nach dem schrecklichen Reaktorunfall in Japan wird in vielen Ländern über den Ausstieg aus der Kernenergie nachgedacht", so Kraus und Hunold. Der Ausbau solarthermischer Kraftwerke sei vielerorts die erste Alternative zur Kernkraft, da sie - anders als beispielsweise die Photovoltaik - mittels Wärmespeicher auch bei bewölktem Himmel oder nachts mit voller Leistung Strom produzieren könnten. Und dass dieser Strom dann teurer sei als Atomstrom sei zumindest zweifelhaft, wenn man laut einer aktuellen Greenpeace-Studie auch die indirekten Kosten der Stromerzeugung mit einbezöge.
Zur Technologie
Solarthermische Kraftwerke erzeugen Strom durch Sonnenstrahlung, die in Wärmeenergie umgewandelt wird. Spiegel bündeln die Sonnenenergie auf ein sogenanntes „Absorber-Rohr“, in dem eine Wärmeträgerflüssigkeit (Thermoöl) fließt und erhitzt wird. Mit dem heißen Thermoöl wird in einem Kraftwerksblock Dampf erzeugt, der wie in konventionellen Kraftwerken in einer Turbine zur Stromgewinnung genutzt wird. Durch Integration thermischer Speicher können solarthermische Kraftwerke sogar auch nach Sonnenuntergang weiterhin Strom erzeugen. Diese sogenannte „Grundlastfähigkeit“ ist ein großer Vorteil dieser Technologie gegenüber der Photovoltaik oder auch der Windkraft.