25.000 Fairphones der ersten Generation sind bereits verkauft, 24.000 Vorbestellungen für die zweite Charge liegen bereits vor: Gemessen am Gesamtmarkt sind die Zahlen verschwindend gering. Doch das Fairphone hat bewiesen, dass es eine Nachfrage für IT-Produkte mit fairem Anspruch gibt. "Das Android-Smartphone kann zwar mit der High-End-Klasse nicht mithalten", erläutert c't-Redakteur Christian Wölbert. "Für den Alltag reicht es allemal. Fast alle Apps laufen reibungslos auf dem Fairphone." Ein wechselbarer Akku sowie Dual-SIM-Kartenbetrieb sind Extras, die viele andere Smartphones nicht haben.
Das Faire am Fairphone sind vor allem drei Dinge: Das Unternehmen macht sämtliche Kosten transparent und es hat einen Sozialfond für die Arbeiter in China eingerichtet, in den fünf US-Dollar pro Gerät fließen. Außerdem kommen zwei Metalle zum Einsatz, die aus speziell überwachten Minen im Kongo stammen, deren Gewinne nicht in die Taschen kämpferischer Milizen wandern.
Schon seit einem Jahr gibt es eine Computermaus mit ähnlich hohem Anspruch an fairer Produktion. Aber auch andere IT-Produkte sind fairer oder grüner hergestellt als die Masse der Geräte. PCs und Laptops von Fujitsu, Kopfhörer von Sennheiser und Receiver und TVs von Technisat werden in Westeuropa zusammengebaut und unterliegen so EU-üblichen Arbeitnehmer- und Umweltstandards. Es gibt Smartphone-Hüllen aus recycelten Plastikflaschen und zahlreiche Drucker mit blauem Engel. "Produkte mit dem Siegel TCO sind ebenfalls empfehlenswert", so c't-Experte Christian Wölbert. "TCO wacht mittlerweile sowohl über Umwelt- als auch über Sozialstandards."