Die International Association for Dental Research (IADR) und Heraeus haben den Travel Award 2009 ins Leben gerufen, um die Erforschung von dentalen Materialien zu fördern. Fünf Preisträger aus vier Kontinenten erhielten je 2.500 US-Dollar Reisekostenzuschuss, um ihr Forschungsprojekt während der IADR vorzustellen. Bei der Verleihung des 1. Travel Awards am 14. Juli unterstrich IADR Präsidentin Dr. Maria Fidela de Lima Navarro (seit 16. Juli im Amt) die Bedeutung des neuen Preises: "Ich komme selbst aus Brasilien und weiß daher, wie schwer es in einigen Ländern für junge Wissenschaftler ist, finanzielle Unterstützung zu bekommen, um die eigene Forschung auf internationalen Kongressen vorzustellen. Der Heraeus Travel Award eröffnet neue Möglichkeiten." Dr. Marianne Gräfin Schmettow, Leiterin Scientific and Clinical Affairs bei Heraeus, betonte: "Wir wollen junge Wissenschaftler in aller Welt ermutigen, mit innovativen Verfahren zu forschen und neue Ideen zu entwickeln, die Dentalwerkstoffe noch besser machen."
Innovative Ansätze in Materialforschung und -entwicklung
Die Preisträger präsentierten ihre Forschungsprojekte während der IADR-Tagung vor einem internationalen Publikum von über 80 führenden Dentalwissenschaftlern. Dr. Jonathan Y. An (Universität Washington, USA) stellte Titanoxide mit anhaftenden Metallionen vor. Diese unterdrücken das Wachstum pathogener Bakterien im Mundraum und könnten in der Zukunft ein Bestandteil von Füllungsmaterialien sein. Warum UV-Strahlung unter Rehydrierung das menschliche Dentin stärkt, erklärte Dr. Yu Furuya (Universität Osaka, Japan). Diese Technik könnte der Vermeidung von Frakturen wurzeltoter Zähne dienen. Dr. Mohammed Hadis (Universität Birmingham, UK) analysierte mittels dynamischer Spektroskopie die photobleichenden Eigenschaften von Photoinitiatoren in Kunststoffen bei Aushärtung. Der Haftverbund zwischen Zirkonoxid und Verblendkeramik stand im Fokus der Arbeit von Dr. Philipp Kohorst (Medizinische Hochschule Hannover). Er schlußfolgerte, daß Wärmeausdehnung und Glaspunkt der Verblendung zusammen mit dem verbleibenden Stress den Verbund beeinflussen. Dr. Sybele Saska (Staatliche Universität Sao Paulo, Brasilien) präsentierte ein selbstentwickeltes Komposit zur Knochenregeneration mit bioaktiven und osteoinduktiven Eigenschaften auf Basis von Bakteriencellulose, Collagen, Hydroxylapatit und Wachstumsfaktoren.
IADR-Beiträge bestätigen hohe Qualität der Heraeus Produkte
Mit 6.000 Teilnehmern und 5.000 wissenschaftlichen Beiträgen war die 88. IADR-Tagung das bisher größte IADR-Treffen. Viele Referenten bestätigten die guten klinischen und physikalischen Eigenschaften der Heraeus Produkte. Zwei Beiträge der Universität Triest, Italien, bescheinigten den Nanohybrid-Kompositen Venus Diamond und Venus Diamond Flow äußerst niedrigen Schrumpfstress und damit die Voraussetzung für eine gute Randqualität. Beide Studien ermittelten den Schrumpfstress bei hoher und bei niedriger Nachgiebigkeit des Testsystems. Venus Diamond und Venus Diamond Flow zeigten jeweils die niedrigsten Stresswerte unter den getesteten Materialien. Venus Diamond Flow wurden in dieser Studie auch die höchste Aushärterate nach Polymerisation attestiert. In einer 24-monatigen Split-Mouth-Studie untersuchte die Loma Linda Universität, USA, die klinische Leistung des All-in-One-Adhäsivs iBond Self Etch im Vergleich zu dem Etch & Rinse Adhäsiv GLUMA Comfort Bond+Desensitizer. Auf Basis der 24-Monats-Ergebnisse war die klinische Effizienz der beiden Produkte vergleichbar gut. Die Autoren folgerten weiterhin, dass iBond Self Etch zusammen mit Venus äußerst gute klinische Ergebnisse für Klasse I- und III-Restaurationen erzielt. Auch andere Heraeus Produkte schnitten gut ab. Der 2-Schritt-Haftvermittler iBond Total Etch zeigte die beständigsten Haftwerte (Universität Triest, Italien) und die beste Randqualität am Schmelz (Universität Washington, USA). Das Befestigungskomposit iCem Self Adhesive reduzierte postoperative Sensitivitäten deutlich besser als der verglichene Glasionomerzement (Universität Pennsylvania, USA).
Einige Beiträge blickten in die Zukunft und stellten experimentelle, Materialien in den Fokus, an denen Heraeus aktuell forscht, wie z. B. ein Biomineralisations-Kit zur Behandlung von Schmelzdefekten. Die Tohoku Universität Japan testete ein experimentelles Glutaraldehyd-Gel mit Desensitizer-Formel. Der Verschluss von Dentinkanälchen ist mit dem experimentellen Desensitizer-Gel ähnlich effektiv wie mit dem bewährten Gluma Desensitizer. Für den Zahnarzt erleichtert die Gel-Formel das gleichmäßige Auftragen des Wirkstoffs auf den sensitiven Zahn und minimiert das Risiko von ungewollten Berührungen mit dem Zahnfleischgewebe.
Travel Award 2011
Nach dem gelungenen Auftakt wurde der IADR/Heraeus Travel Award für das IADR Meeting im nächsten März in San Diego, Kalifornien (USA) wieder ausgeschrieben. Weitere Informationen finden sich unter: www.iadr.org.