Grund für den Neubau der Bochumer Grundschule Feldsieper Straße ist der erhöhte Platzbedarf im bestehenden Schulgebäude der neu gegründeten Gesamtschule Bochum-Mitte, mit der sich die Schule derzeit die Räumlichkeiten teilt. Weil diese stetig wächst und mehr Platz benötigt, wird direkt nebenan auf einem städtischen Gelände der Grundschulneubau für 300 bis 330 Schülerinnen und Schüler realisiert. „Gleichzeitig ist das neue Gebäude als Clusterschule konzipiert, um den Kindern der Schwerpunktschule für die körperlich-motorische Entwicklung ein höchst modernes, zeitgemäßes und zukunftsfähiges Lernumfeld zu bieten“, erklärt Mersin Kurbasevic, der zuständige Projektsteuer bei Hitzler Ingenieure Düsseldorf.
„Das hier ist eine besondere Schule, die wir bauen. Eine Schule, in der Lernen räumlich völlig neu gedacht wird“, sagte der Bochumer Bildungsdezernent Dietmar Dieckmann in einer Presseerklärung anlässlich des ersten Spatenstichs. Zugrunde liegt dem Neubau das so genannte Prinzip der Cluster. Cluster ist ein räumlich-pädagogisches Konzept, wonach Lern- und Unterrichtsräume gemeinsam mit Aufenthalts- und Erholungsbereichen einen Verbund bilden. Die einzelnen Raumgruppen bieten unterschiedliche Lernlandschaften für Einzel- oder Gruppenarbeit sowie Ruhezonen. Das Herzstück der einzelnen Cluster bildet zumeist der so genannte Marktplatz, der als Pausenraum, Raum für offene Unterrichtsformen oder als Versammlungsort genutzt werden kann. Ein weiterer Aspekt des Raumkonzepts an der neuen Feldsieper Grundschule: Die Förderung der Motorik erfolgt hier durch die Umsetzung des „bewegten Klassenzimmers“. Das bewegte Klassenzimmer ist nicht funktionell mit standardmäßigen Stühlen und Tischen ausgestattet, sondern mit freien Modulen die individuell durch die Schüler und Lehrer zusammengestellt werden können.
Der dreigeschossige Neubau an der Feldsieper Straße 94 versorgt die einzelnen Lernlandschaften über einen vom Erdgeschoss bis zum 2. Obergeschoss durchgehenden Innenhof mit natürlichem Licht. „Viel Licht, offene Räume und in sich geschlossene Einheiten schaffen ein schönes, attraktives Lernumfeld mit viel Bewegungsfreiheit in einer geborgenen Atmosphäre“, erläutert Tanine Möllmann von Hitzler Ingenieure, die als Projektingenieurin das Projekt mitbetreut. Das Investitionsvolumen für den Grundschulneubau beträgt 23 Mio. Euro.
Hitzler Ingenieure Düsseldorf betreut das Bauvorhaben seit März 2019 als Projektsteuerer und verantwortet den Fortschritt der Baumaßnahme sowie deren Kosten- und Qualitätseinhaltung.