Der Präsident der Hochschule Fresenius, Botho von Portatius, begrüßte rund 160 Gäste aus Politik, Wissenschaft, Presse und Kooperationspartnern im Wiesbadener Rathaus und lobte den Veranstaltungsort. Es sei Wiesbadener Tradition, eine enge Verbindung zur Hochschule Fresenius zu haben.
Zwischen Tradition...
Die Erinnerung an bedeutende Wissenschaftler und deren Wirkungsstätten ist für die Wissenschaft selbst aber auch für Politik und Gesellschaft von hoher Relevanz. Aus diesem Grund richtete sich Ingmar Jung, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, in seinem Grußwort direkt an die Hochschule Fresenius: "Wir wissen, was wir an Ihnen haben."
Wiesbadens Oberbürgermeister, Sven Gerich, pflichtete dem bei und zitierte Wilhelm II, der damals schon Fresenius' Wert für Wiesbaden erkannte: "Mit dem Tod von Fresenius ist ein Wahrzeichen Wiesbadens von uns gegangen". Gerich freute sich besonders, dass sich das Laboratorium auch nach seinem Tod weiterentwickelte und das auch weiterhin tut: "Es gibt Anzeichen, dass eine Ausbildungsstätte unsere Stadt und Fresenius wieder zusammenführen könnte. Ich würde mich sehr darüber freuen", so Oberbürgermeister Gerich abschließend.
Es sei bewundernswert, dass das Laboratorium von fünf Generationen fortgeführt wurde, so Dr. Thomas Geelhaar, GDCh-Schatzmeister, der an diesem Tag auch und vor allem der Analytik gedachte. In drei Vorträgen wurden Carl Remigius Fresenius als Pionier der Analytik, seine Leistungen für die Analytische Chemie und die Bedeutung der Analytik für unser alltägliches Leben gewürdigt.
... und Moderne
Unter den Gästen befanden sich auch viele ehemalige Schüler und Studenten. Prof. Dr. Leo Gros, bis Juni 2013 Vizepräsident für den Fachbereich Chemie & Biologie und Moderator der Veranstaltung, nutzte diese Gelegenheit, um auf den ersten Abschlussjahrgang der Ingenieure von 1963 aufmerksam zu machen. 50 Jahre nach ihrem Abschlussexamen nahmen zwei Abgänger die Gratulationen und Ehrenurkunden persönlich entgegen. Auch die Chemotechniker des gleichen Jahrgangs waren zahlreich vertreten.
Im Anschluss an die Festveranstaltung begaben sich die Veranstalter gemeinsam mit den Gästen, Freunden und Förderern zur Kapellenstraße 11, um die Gedenktafel zu enthüllen. Ludwig Fresenius, Nachfahre und Ehrenpräsident der Hochschule Fresenius, wuchs in eben diesem Haus auf. Er erinnerte an die Entwicklung seit dem Umzug der Hochschule von Wiesbaden mit 359 Studenten nach Idstein, heute deutschlandweit 8000 Studenten, und schloss mit den Worten: "Der Alte, wenn er von oben guckt - war ja auch ein Unternehmer - wäre zufrieden."
Noch heute folgt die Hochschule Fresenius dem Leitspruch ihres Begründers und verbindet Lehre, Praxis und Forschung. Mit neuen und innovativen Bildungsangeboten wie dem Bachelor-Studiengang Biosciences - Angewandte Biologie für Medizin und Pharmazie (B.Sc) und dem Master-Studiengang Wirtschaftschemie (M.Sc.) gehört die Hochschule Fresenius heute noch zu den renommiertesten Bildungseinrichtungen im Bereich Chemie.
Im Rahmen des Programms "Historische Stätten" wird zu jeder Stätte eine Broschüre herausgegeben, die den betreffenden Chemiker vorstellt und die geschichtlichen Zusammenhänge beschreibt. Die 28-seitige bebilderte Broschüre berichtet über die Chemiker-Familie Fresenius, die Leistungen des Gründers und den aktuellen Stand der aus seinem Laboratorium hervorgegangenen Unternehmen. Die Broschüre enthält auch ein Interview mit Carl Remigius Fresenius und kann über GDCh (b.koehler@gdch.de) bezogen werden.