Die Farbumstellung folgt aber nicht nur aus modischen Gesichtspunkten. In erster Linie wird die Funktionalität der Uniform entscheidend verbessert. Allein für die Standarduniform - die Uniform des Streifen- und Ermittlungsdienstes - wurden von einer Arbeitsgruppe rund 250 Anforderungen definiert. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Erkennbarkeit als Polizei, Sicherheitsaspekte, Kälteschutz, Strapazierfähigkeit und Tragekomfort. Darüber hinaus wurde bei den europaweiten Ausschreibungen von den Herstellern der Nachweis über neutrale Schadstoffprüfungen an allen konfektionierten Uniformteilen verlangt.
Bei den Standarduniformen wurde die Einhaltung der strengen Vorschriften des OEKO-TEX® Standards 100 durch die Hohenstein Institute in Bönnigheim überprüft. 100 Einzelsubstanzen umfasst der international gültige Kriterienkatalog, der den Schadstoffprüfungen nach OEKO-TEX® Standard 100 zugrunde liegt. Elisabeth Weisheit, Leiterin des OEKO-TEX® Teams an den Hohenstein Instituten hat den Prüfumfang definiert: "Die Uniformteile wurden in unseren Laboratorien u. a. auf krebserregende und allergisierende Farbstoffe, verbotene AZO-Farbmittel und Pestizidrückstände getestet. Strenge Grenzwerte für Formaldehyd, extrahierbare Schwermetalle, chlorierte Phenole und Toluole sowie für zinnorganische Verbindungen mussten eingehalten werden. Darüberhinaus weisen die Textilien definierte Farbechtheiten und einen hautfreundlichen pH-Wert auf."
Nach den Prüfungen der Hohenstein Instituten reihen sich die baden-württembergischen Polizeiuniformen bei den Millionen von Produkten ein, die weltweit mit dem Label "Textiles Vertrauen" ausgezeichnet werden dürfen. Weisheit freut sich für die Polizisten und Polizistinnen über die hervorragende Qualität der Uniformen: "Wir hatten keinerlei Beanstandungen. Die Träger haben damit die Sicherheit, dass auch bei langem Tragen der Uniformen keine gefährlichen Schadstoffmengen, z. B. über den Körperschweiß, herausgelöst werden. Im Hinblick auf die täglichen lange Tragezeit und die zum Teil große körperliche Belastung der Beamten und Beamtinnen ist das ein wichtiger Qualitätsfaktor.