Im Markt für SAP-Applikationsserver liefern sich HP, IBM, FSC (jetzt Fujitsu Technology Solutions), SUN (jetzt Oracle) und Dell einen harten Verdrängungswettbewerb. Wie im vergangenen Jahr führt HP das Hersteller-Ranking in Deutschland nach Anzahl der Kunden mit 42% an, gefolgt von IBM mit 34%, FSC mit 15%, SUN mit 11% und Dell mit 8%.
Allerdings wird in der Betrachtung der chronologischen Entwicklung deutlich, dass der Abstand zwischen HP und IBM dramatisch abgenommen hat. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich dieser von 25% auf nunmehr 8% um mehr als zwei Drittel abgebaut. Waren die Kunden der IBM vor einigen Jahren noch schwerpunktmäßig die großen Unternehmen, so ist es offenbar gelungen, auch im Mittelstand hohe Neukundenzahlen zu erreichen. Hier kam IBM zugute, dass HP es nach der Übernahme von Compaq nicht gelungen ist, bei den Compaq- (und teilweise noch DEC-)Kunden eine ähnliche Bindung zu erreichen, wie in der originären Kundenbasis, die sich nach wie vor hochgradig zufrieden und herstellertreu zeigt.
Innerhalb der SAP-Bestandskundschaft in Österreich und der Schweiz stellt sich die Situation ähnlich dar, allerdings ist die Marktführerposition von HP und IBM in diesen beiden Ländern noch ausgeprägter als in Deutschland. In Österreich betreiben 49% der SAP-Anwender HP-Server und in der Schweiz sind dies sogar 53%. IBM kommt auf 41% bzw. 37%. Einen deutlichen Abfall hat FSC (jetzt FTS) in beiden Ländern im Vergleich zu Deutschland zu verkraften. Acht Prozent in Österreich und gar nur zwei Prozent an der Installed Base in der Schweiz zeigen, dass das Joint Venture FSC gerade in Deutschland jahrelang von der guten Ausgangsposition durch Siemens profitiert hat. Aber auch dort hat sich der Marktanteil nach Anzahl der SAP-Kunden innerhalb weniger Jahre fast halbiert. Neben den sicherlich guten Marktchancen für FTS, die sich durch die Integration in den Fujitsu-Konzern ergeben, muss sich das Unternehmen vor allem auch außerhalb Deutschlands deutlich verbessern, um nicht gänzlich vom Servermarkt im lukrativen SAP-Umfeld zu verschwinden. Auch Dells Position ist in diesen Ländern schwächer als in Deutschland. Im Gegensatz zu FSC (FTS) hat Dell in der Vergangenheit seine Marktposition in kleinen Schritten ausbauen können. Dell ist unter den Top-5 Herstellern für SAP-Applikationsserver mittlerweile das einzige Unternehmen, das einen klaren Hardwarefokus hat. Umso wichtiger wird es für Dell in Zukunft werden, das Partnering mit ISVs wie SAP zu verstärken und die eigene Wertschöpfungskette weiter zu optimieren, um qualitativ gute, aber günstige Produkte anbieten zu können.
Länderübergreifend wird es natürlich spannend zu beobachten sein, wie sich Oracle durch die Übernahme von SUN im Hardwaregeschäft schlagen wird. Das Bundling von Software und Hardware aus einer Hand kann sich für Oracle durchaus auszahlen. Auf der anderen Seite hat SUN in den vergangenen Jahren im Hardwaregeschäft Verluste eingefahren und eine Technologieroadmap, die dies unter der Leitung des Hardwareneulings Oracle ändern könnte, ist bisher nicht in Sicht. Ein Verbleiben im Hardwaremarkt könnte zudem die langjährigen Hardwarepartnerschaften mit HP und Dell auf die Probe stellen. Trotz Konstanz in den Charts ist also jede Menge Bewegung im Hardwaremarkt gegeben.
Detaillierte Informationen finden Sie in der Studie "Plattformstrategien für SAP-Systeme 2009", die RAAD im Mai 2009 erstellt hat. Für Pressevertreter wird diese Studie kostenlos bereit gestellt, benutzen Sie dafür das Orderformular aus der Anlage dieser Meldung. Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter:
http://www.raad.de/...
Autor der Studie:
Dr. Cristian Wieland
Senior Analyst
RAAD Research GmbH
Bildmaterial zum Autor:
http://www.raad.de/...
Kurzinformation zum Autor:
Dr. Cristian Wieland ist Senior-Analyst bei der RAAD Research GmbH und verantwortet dort den gesamten Bereich der Marktanalyse und Studienerstellung. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit der Beobachtung der relevanten Marktentwicklungen. Seine Erfahrung als Berater für strategische, taktische und operative Fragen gründet sich auf hunderte von Einzelprojekten mit Soft- und Hardwareherstellern, sowie IT-Dienstleistern jeder Größe.