"Unternehmen der Medienindustrie schätzen sich selbst als innovativer im Vergleich zu Unternehmen anderer Branchen ein", so Dr. Ralph Becker, Partner und Medienexperte bei Horváth & Partners mit Blick auf die Ergebnisse einer vorangegangenen Studie. "Das damit gezeigte Bewusstsein der Branche für die große Bedeutung von Innovation ist positiv zu bewerten.Denn der Strukturwandel und die aktuelle Wirtschaftskrise zwingen die Medienschaffenden, kontinuierlich neue Erlös- und Geschäftsmodelle zu entwickeln." Laut der vorliegenden Studie weisen allerdings nur 25 Prozent der befragten Medienunternehmen einen hohen Innovationsgrad auf. Dieser bemisst sich nach verschiedenen Kriterien wie zum Beispiel dem Anteil von Innovationen aus den letzten fünf Jahren am aktuellen Geschäftserfolg und gibt Aufschluss über die Innovationskraft eines Unternehmens. "Unsere Auswertungen zeigen eindeutig, dass diese 'Top-Innovatoren' deutlich profitabler und am Markt erfolgreicher sind als ihre Wettbewerber und es besser verstehen, ihre Innovationsprojekte zu managen. Wir wollten wissen, wodurch sich das Innovationsmanagement dieser Unternehmen in erster Linie auszeichnet", erklärt Professor Dr. Thomas Hess, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat.
Ein wesentliches gemeinsames Merkmal der innovationsstarken Unternehmen ist, dass dort signifikant öfter ein formalisierter und strukturierter Innovationsprozess existiert, also eine systematische Vorgehensweise bei der Entwicklung von Innovationen. "Interessant ist dabei aber, dass gerade die besonders innovativen und erfolgreichen Unternehmen keinen maximalen Strukturierungsgrad für ihren Innovationsprozess gewählt haben", erläutert Managementberater Becker. "Außerdem setzen die Top-Innovatoren professionelle Controllinginstrumente und -methoden ein, vermeiden aber eine zu engmaschige Steuerung." Die aktive Einbindung von Kunden und anderen externen Partnern, insbesondere von Lead Usern, in den Innovationsprozess ist ein weiterer kritischer Erfolgsfaktor.
An der Befragung im dritten Quartal 2009 nahmen 85 Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene aus allen Mediensparten im deutschsprachigen Raum teil.