Untersuchungen zeigen, dass für die Entwicklung des Gehirns die ersten fünf Lebensjahre entscheidend sind. Diese Jahre sind daher auch das wichtigste Zeitfenster für das Lernen und Begreifen. Sesame Workshop hat sich in den vergangenen 45 Jahren intensiv mit diesem Thema beschäftigt und in mehr als 1000 Studien untersucht, wie Kleinkinder am besten lernen. Diese enorme Expertise wird nun kombiniert mit den kognitiven Fähigkeiten von Watson. Dazu zählen Sprach- und Mustererkennung sowie weitere kognitive Eigenschaften, die es ermöglichen, auf die Lernprozesse jedes Kindes individuell einzugehen und die Eltern und Lehrer bei diesen Prozessen zu unterstützen. Um sich auf diese neue Rolle vorzubereiten, trainiert Watson gegenwärtig mit verschiedenen Schülergruppen.
„Wir glauben fest daran, dass die Zusammenführung von Lernen und neuen Technologien ein wichtiger Schlüssel für die Verbesserung der Ausbildung überall auf der Welt ist“, sagt Jeffrey D. Dunn, CEO des Sesame Workshop. „In der letzten Generation nutzte die Sesamstraße noch das überall präsente Fernsehen, um auch solche Kinder zu erreichen, die wenig oder keinen Zugang zu Schulen und Vorschulen hatten. Das funktionierte schon ganz gut. Nun, in der Zusammenarbeit mit IBM und Watson, werden wir eine neue Generation von maßgeschneiderten Lernwerkzeugen entwickeln, mit der Kinder aus allen sozialen Schichten eine bessere und individuellere Förderung in den entscheidenden Jahren erhalten.“
Ingenieure, Lehrer, Wissenschaftler und Technologieexperten des Sesame Workshop und von IBM werden Seite an Seite in Klassenzimmern, in ihren Laboren und Lerneinrichtungen neue Ansätze und Lösungen erarbeiten und damit das wiederholen, was die Gründer der Sesamstraße Ende der 60er Jahre auch schon einmal gemacht haben, um ihre Sendungen zu konzipieren. Diesmal wird es allerdings darum gehen, wie Cognitive Computing in der Vorschulbildung helfen kann.
Sesame Workshop und IBM arbeiten gegenwärtig an der Konzeption und Entwicklung einer Reihe von interaktiven Plattformen und Interfaces, die sowohl zu Hause als auch in Schulen genutzt werden können. Die Partner werden Prototypen mit verschiedenen, sehr erfahrenen Bildungseinrichtungen testen und sie dabei ständig weiter optimieren. „Watson ist ein ideales Werkzeug, um eine der drängendsten und wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen – die Art und Weise, wir unsere Kinder lernen“, sagt Harriet Green, bei IBM weltweit verantwortlich für Watson IoT, Commerce and Education. „Das Potenzial von Watson, mit enormen unstrukturierten Datenmengen umzugehen, sie in Beziehung zueinander zu setzen, aus ihnen zu lernen und daraus schließlich personalisierte Lernerfahrungen für Kinder zu machen, ist einmalig. In unserer Zusammenarbeit mit dem Sesame Workshop wollen wir dazu beitragen, neue Wege zu finden, wie Kinder lernen und Lehrer unterrichten.“ „Die Chancen des frühen Lernens sind enorm, aber wir müssen auch erkennen, dass Vorschulkinder unterschiedlich lernen“, sagt Todd Rose, einer der unabhängigen Berater bei diesem Projekt und Director of Mind, Brain and Education an der Harvard Graduate School of Education. „Diese Partnerschaft hat das Potenzial, die ganz spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes zu bedienen, entweder durch individuelle Inhalte oder kind-gerechte Werkzeuge, die es ermuntern, ihren eigenen Lernweg zu gehen. Um es auf den Punkt zu bringen: Personalisierte Lernerfahrungen werden die Lernprozesse für jedes Kind bereichern.“