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IHK kämpft für die Südtangente

Wirtschaft ist unzufrieden mit dem Bundesverkehrswegeplan

(PresseBox) (Bonn, )
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg kämpft weiter für die Realisierung der Südtangente (Venusbergtunnel und Ennertaufstieg). „Aus Sicht der regionalen Wirtschaft kann nur dieses Projekt unsere Verkehrsprobleme langfristig und nachhaltig lösen“, sagte IHK-Präsident Wolfgang Grießl beim heutigen Pressegespräch in der IHK: „Die Südtangente als vierspurige Bundesstraße hat einen hohen Nutzen-Kosten-Faktor von 6,6 und würde nicht - wie vielfach behauptet wird - zu mehr Verkehr, sondern zur Entlastung führen. Die Fakten sprechen nach wie vor für das Projekt. Das zeigen die prognostizierten Entlastungen für das Bonner Autobahn- und Straßennetz, besonders aber auch im südlichen Rhein-Sieg-Kreis und in Sankt Augustin. Die Mobilitätsstudie aus dem Jahr 2011 lässt auch deutlich werden, dass ein Ausbau des ÖPNV keine Alternative ist – dazu reichen die vorhergesagten Entlastungen einfach nicht aus. Wir werden uns deshalb nach der Verabschiedung der verkehrspolitischen Positionen durch die IHK-Vollversammlung gemeinsam mit anderen Wirtschaftsverbänden, aber auch mit Unterstützung der Politik dafür einsetzen, dass die Südtangente noch in die Kategorie „Vordringlicher Bedarf mit Planungsrecht“ des Bundesverkehrswegeplanes gehoben wird, sonst wird die Südtangente in den nächsten 15 Jahren nicht realisiert.“

Generell ist die IHK unzufrieden mit dem Entwurf des am 16. März veröffentlichten Bundesverkehrswegeplanes, der viele von den Unternehmen geforderte Projekte aufs Abstell- oder Wartegleis gesetzt hat. Grießl: „Die neue Rheinquerung bei Wesseling/Niederkassel und der sechsspurige Ausbau des Tausendfüßlers sind weitere Projekte, die unsere Verkehrsinfrastruktur fit für das Jahr 2030 machen würden. Das Rheinland kommt als Wachstumsregion mit erheblichen Zuwächsen beim Durchgangs-, Quell- und Zielverkehr hier zu schlecht weg.“ Sollte es bei den entsprechenden Einstufungen bleiben, werde die Infrastruktur der Region Bonn/Rhein-Sieg nur unzureichend an die künftigen Herausforderungen angepasst. Das zeige noch einmal wie wichtig es sei, dass die Region künftig geschlossener für die wichtigen Projekte wie die Südtangente eintrete.

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille zeigte sich erfreut, dass die IHK-Forderung nach dem Bau der Ortsumgehung Hennef-Uckerath Eingang in den vordringlichen Bedarf mit Planungsrecht des Bundesverkehrswegeplanes gefunden hat – wie auch der Ausbau der A61 zwischen Meckenheim und Bliesheim und der Ortsumgehung Swisttal, die damit in den nächsten 15 Jahren umgesetzt werden sollten.

Die Bewertung des Bundesverkehrswegeplans durch die IHK beruht auf Beschlüssen der Vollversammlung. Erst am 8. März 2016 hat diese die verkehrspolitischen Positionen nach eingehender Diskussion beschlossen. Zuvor waren die Positionen im Industrie-, Verkehrs- und Immobilienausschuss der IHK beraten worden. Dies berücksichtigend, hat die Vollversammlung der IHK Bonn/Rhein-Sieg folgende Anforderungen – dargestellt sind nur die wichtigsten - an die Verkehrsinfrastruktur in der Region formuliert:

Folgende Projekte müssen dringend umgesetzt werden:

Verbindung der A 565 mit der A 3 durch den Venusbergtunnel und den Ennertaufstieg (sog. Südtangente).[1]

Sechsstreifiger Ausbau der A 565 zwischen Bonn-Hardtberg und Friedrich-Ebert-Brücke und Aufhebung der Ablastung der Brücke über die Sebastianstraße auf max. 44 t.

Zügige Sanierung der A 565 (sog. „Tausendfüßler“). Danach sollte auch hier die Ablastung auf max. 44 t wieder aufgehoben werden.

Zügige Sanierung der Friedrich-Ebert-Brücke (sog. Nordbrücke).

Bau einer weiteren Rheinquerung von Godorf/Wesseling nach Niederkassel.

Bau der Ortsumgehung Hennef-Uckerath

Eine weitere Entlastung kann auch der Hafen Lülsdorf bieten, wenn dieser mit einem trimodalen Containerterminal ausgestattet wird. Dies setzt allerdings voraus, dass die Anbindung des Hafens an die Schiene durch die Rheinquerung zwischen Godorf und Niederkassel gewährleistet wird.

Zügige Bauumsetzung der S 13 zwischen Troisdorf und Oberkassel für eine Schienenanbindung Bonns zum Flughafen.

Konzeptentwicklung einer Schnellverbindung zwischen dem ICE-Bahnhof in Siegburg und dem Bonner Hauptbahnhof.

[1] Diese Position wird von einem Teil der Unternehmen im IHK-Bezirk nicht unterstützt. Diese befürchten zusätzliches Verkehrsaufkommen, Schwerlastverkehr und, dass die erwünschten Entlastungswirkungen ausbleiben.

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