"Wenn ein Jugendlicher, der zuvor vielleicht bei uns an der Realschule seinen Abschluss gemacht hat, nun als Auszubildender aus dem Unternehmen kommt und theoretische Grundlagen mit praktischen Beispielen verbinden kann, dann sind die Schüler umso stärker motiviert, sich mit dieser Thematik auseinander zu setzen", hebt Monika Depiereux, Schulleiterin der Realschule, hervor. Die Schule pflegt schon seit mehreren Jahren gute Kontakte zum Unternehmen und freut sich auf den in Zukunft noch intensiveren Austausch. Dies bestätigt auch Ulrike Thomas, Studien- und Berufswahlkoordinatorin der Schule.
"Für uns als Unternehmen ist es zunehmend wichtiger geworden, schon frühzeitig beim Übergang von Schule in den Beruf mitzuwirken", so Personalleiter Frank Steinhauer: "Schon während der Schulzeit und nicht erst am Ende, sollte man sich Gedanken machen, welchen Beruf man ergreifen möchte. Hierbei bietet ein Schülerpraktikum eine gute Möglichkeit herauszufinden, welcher Beruf zu einem passt." Daher können gleich mehrere Schüler und auch Schülerinnen ein dreiwöchiges Praktikum absolvieren. "Wir freuen uns auch über weibliche Verstärkung, da traditionell eher Jungen zu uns kommen, wir aber auch Mädchen für technische Berufe begeistern möchten", erklärt Thomas Loske, Ausbildungsleiter im Unternehmen: "In der Vergangenheit haben wir gute Erfahrungen mit weiblichen Auszubildenden gemacht."
Die Lernpartnerschaft, die die ZF Friedrichshafen AG übernimmt, ist Teil des Projekts "Kooperation Unternehmen der Region und Schule" (KURS) und ermöglicht Schülern, einen Blick in Unternehmen zu werfen. Träger dieser Gemeinschaftsinitiative sind die Bezirksregierung Köln, die Industrie- und Handelskammern Bonn/Rhein-Sieg, Aachen und Köln sowie die Handwerkskammer zu Köln. Nach Auffassung von Schulrat Frank Rosbund hat sich der Bildungsauftrag von Schulen kontinuierlich erweitert: "Schulen sind auf die Zusammenarbeit mit außerschulischen Lernpartnern angewiesen, um ihrem Bildungsauftrag gerecht zu werden. Jugendliche die mit ganz unterschiedlichem Potential ausgestattet sind, erfahren durch die Lernpartnerschaft mit einem Unternehmen, ihre Stärken und Schwächen besser zu erkennen, dies stellt eine wertvolle Ergänzung dar." Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK Bonn/Rhein-Sieg, hebt die Bedeutung von KURS-Lernpartnerschaften hervor: "KURS trägt dazu bei, dass Unternehmen bereits sehr früh in Kontakt mit zukünftigen Auszubildenden kommen, einen Einblick in schulische Bildung bekommen und diese mitgestalten können. Zudem dient diese Partnerschaft auch zur Sicherung des Standortes."
Begleitet wird die Lernpartnerschaft von Karina Karsch vom KURS-Basisbüro beim Schulamt für den Rhein-Sieg-Kreis. In einem Jahr treffen sich alle Beteiligten wieder, halten Rückschau auf ihre gemeinsamen Projekte und entwickeln diese nach Bedarf weiter.