Wolfgang Hering, Präsident der IHK zu Rostock, wies in seiner Rede darauf hin, dass " in Mecklenburg-Vorpommern sich die Krise noch nicht so drastisch auf den Arbeitsmarkt auswirkt wie in anderen Teilen Deutsch-lands". Noch immer verzeichne Mecklenburg-Vorpommern die geringste Arbeitslosenquote seit 1990. Da nicht absehbar ist, wie die Krise sich weiter verschärft, "haben zahlreiche Unternehmen im Kammerbezirk ab der zweiten Jahreshälfte 2009 Kurzarbeit angezeigt", sagte Hering.
Die Sicherung von Arbeitsplätzen sei ein primäres Anliegen der Politik, unterstrich Erwin Sellering, Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern, in seinem Grußwort. "Es ist sehr erfreulich, dass wir im Mai trotz Krise die besten Arbeitslosenzahlen seit der Deutschen Einheit erzielen. Dennoch ist angesichts der rückläufigen Zahl an offenen Stellen zu befürchten, dass die Krise auch in unserem Land noch deutlichere Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben wird", betonte Sellering.
Gastredner Dr. Frank-Jürgen Weise, Vorsitzender des Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit, zeichnete in seinem Vortrag ein aktuelles Bild der Situation auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland. "Maßnahmen der Bundesregierung wie die Ausweitung der Kurzarbeiter-Regelung auf 24 Monate bieten die Chance, bestehende Arbeitsplätze zu erhalten", sagte Weise. Es werde dadurch auch Zeit gewonnen, die Unternehmen und ihre Mitarbeiter fit zu machen für die Herausforderungen nach der Krise. Weise geht davon aus, dass der Anstieg der Arbeitslosenzahl Mitte 2010 seinen Höhepunkt erreichen und dann allmählich wieder abflachen werde.