Die EU-weite Einführung von EMCS betrifft die innergemeinschaftliche Beförderung von Waren, auf die Verbrauchssteuern anfallen. Dazu gehören auch Mineralölerzeugnisse. Mit EMCS kann der Beförderungsprozess sowohl von den beteiligten Unternehmen als auch von den Zollbehörden in Echtzeit überwacht werden. In der Hamburger Zentrale der weltweit tätigen Implico Gruppe haben sich führende Mineralölunternehmen wie Shell und Tanklagerbetreiber wie Tanquid mit dem Einfluss von EMCS auf das neue Datenformat IFLEXX auseinandergesetzt. Technische Fragen wie die Handhabung von Fehlermeldungen oder Stornoverfahren wurden dabei auch erörtert.
EMCS wird stufenweise eingeführt und ersetzt das bisherige papiergestützte Verfahren und damit das begleitende Verwaltungsdokument (BVD) für Lieferungen ins Ausland. Grenzüberschreitende Lieferungen von Mineralöl sollen mit EMCS künftig elektronisch beantragt werden – nach der Beladung, aber vor der Ausfahrt aus dem Tanklager. Innerhalb von drei Minuten soll das elektronische Verwaltungsdokument (e-VD) einschließlich Referenzcode wieder an der Ladestelle eintreffen. Das ist die Genehmigung für den Transport. Die Anmeldung von Versendungen soll in Deutschland über ein Zoll-Webportal erfolgen oder mit einer zertifizierten Software wie OpenTAS.
Zurzeit läuft die Zertifizierung von OpenTAS für EMCS beim deutschen Zoll. Implico geht von einer schnellen Zertifizierung aus, so dass das Beratungs- und Softwarehaus seinen Kunden rechtzeitig zum EMCS-Start ein Software-Update zur Verfügung stellen kann, das EMCS-Funktionalitäten enthält. Alle für dieses Verfahren erforderlichen Aktivitäten werden in OpenTAS integriert und laufen im Hintergrund automatisch ab. Tanklager und Raffinerien profitieren damit von einer nahtlosen Integration von EMCS in ihre Verlade- und Versandprozesse.