"Estland, Lettland und Litauen müssen in den kommenden Jahren große Anstrengungen unternehmen, um die Energieziele der Europäischen Union zu erfüllen", sagt Maren Diale-Schellschmidt, Geschäftsführerin der Deutsch-Baltischen Handelskammer. "Alle drei Länder leiden nach wie vor unter den baulichen Verfehlungen der Sowjetzeit. Obwohl sie bereits erste Erfolge bei der Sanierung ihrer Häuser erzielt haben, ist der Bedarf nach modernen Lösungen und weiterer Energieeinsparung enorm." Schon wegen der klimatischen Bedingungen, verbrauchen Wohnhäuser und gewerbliche Gebäude in den baltischen Staaten gut 40 Prozent der gesamten Energie. Zahlreiche Häuser werden nach wie vor zentral mit Wärme versorgt, die sich nur durch das Öffnen der Fenster regulieren lässt. Auch die schlechte Isolierung der Gebäude, die noch vor der Unabhängigkeit gebaut worden sind, trägt zur Energieverschwendung bei.
Um dies zu ändern, wollen die baltischen Staaten erhebliche Mittel in die Erneuerung und Renovierung ihres Baubestands investieren. Die EU-Ziele zur Energieeffizienz und zum Klimaschutz sehen vor, dass gerade Neubauten immer energieneutraler gestaltet werden müssen. Auch private Bauherren und Investoren messen energiesparenden Lösungen eine immer größere Bedeutung zu. Allerdings fehlen in den baltischen Staaten vielfach noch die Lösungen für diese Aufgaben. "Deutschland genießt dagegen nicht zuletzt dank der Sanierung zahlreicher Plattenbauten in den neuen Bundesländern einen ausgezeichneten Ruf", sagt Diale-Schellschmidt. "Zudem sorgt die Energiewende für eine Reihe von Innovationen, die perfekt den Bedürfnissen der baltischen Kunden entsprechen. Gerade für mittelständische Anbieter, deren Produkte zur Energie- und Kosteneinsparung bei Bau und Sanierung beitragen, kann daher ein Engagement in Estland, Lettland und Litauen sehr interessant sein."
Im Rahmen der Geschäftsreise informieren sich die Teilnehmer über ihre Geschäftsmöglichkeiten in Estland, Lettland und Litauen. Sie führen in jedem Land Gespräche mit potenziellen Partnern und nehmen am 13. Oktober an einer Deutsch-Baltischen Energiekonferenz in der litauischen Hauptstadt Vilnius teil. Dort haben sie die Gelegenheit, sich vor baltischen Fachleuten und Unternehmern zu präsentieren. Die Reise wird mit Mitteln des BMWi gefördert. Teilnehmer zahlen lediglich ihre Anreise, Übernachtungs- sowie Verpflegungskosten. Beratung und Organisationskosten sind kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist auf acht Unternehmen beschränkt. Anmeldungen sind ab sofort bei der Deutsch-Baltischen Handelskammer möglich.