In einzelnen Industriesparten ist die Bedeutung kleinster und kleiner Unternehmen erheblich. Im Druck- und Verlagsgewerbe wird beispielsweise mehr als jeder zweite Arbeitsplatz von Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern geschaffen. Wenig kleinteilig zeigt sich dagegen die chemische Industrie. Von den rund 22.500 Beschäftigten im IHK-Bezirk Frankfurt sind nur 1.200 Personen bei Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten angestellt.
Die Stadt Frankfurt und die Region muss sich als Industriestandort verstehen; gerade die Chemie-Industrie und das Druck- und Verlagsgewerbe sind hier stark vertreten. Bei der kommunalen Wirtschaftsförderung und der Flächenausweisung müssen den Bedürfnissen einer dynamischen Industrie Rechnung getragen werden. „Wir brauchen einen Mentalitätswandel: Industrie hat heute typischerweise nichts mehr mit ölverschmierten Blaumännern und stinkenden Schloten zu tun. Sie ist hoch technisiert und in einem rasanten Wandel“, hebt Bollin-Flade hervor.
Mit der Studie betritt die IHK Frankfurt Neuland. Noch nie wurde systematisch die Bedeutung und Struktur kleinster und kleiner Unternehmen in der Region analysiert. „Unser Ziel ist es, das wirkliche Potenzial des Verarbeitenden Gewerbes zu verdeutlichen. Gerade die Bedürfnisse des industriellen Mittelstandes werden allzu oft vernachlässigt. Wir wünschen uns ein stärkeres Bekenntnis der Region zur Industrie. Auch bei den Planungen zu den künftigen Flächenentwicklungen in den Gemeinden, darf das Wachstums-Potenzial des Verarbeitenden Gewerbes nicht vernachlässigt werden“, erläutert Dagmar Bollin-Flade, Vizepräsidentin der IHK Frankfurt am Main. Die Studie ist abrufbar unter www.frankfurt-main.ihk.de.