Die angestrebte Durchlässigkeit zielt auf die formale Zulassung zu Bildungsgängen und die verlässliche Anrechnung von Kenntnissen und Kompetenzen ab. Dabei geht es um bessere Zugangsmöglichkeiten beruflich Qualifizierter ohne eine schulisch erworbene Hochschulzugangsberechtigung zu einem Studium (sog. „dritter Bildungsweg“) sowie um die Anrechnung von beruflichen Bildungsgängen und Berufspraxis. Außerdem soll die Anrechnung der an einer Hochschule erbrachten Studienleistungen auf eine duale Ausbildung sowie auf die Zulassung bei Aufstiegsfortbildungen, wie z.B. zum/zur Betriebswirt/in (IHK) für kaufmännische Berufe oder zum/zur Technischem/n Betriebswirt/in (IHK) für die gewerblich-technische Seite, realisiert werden. Insbesondere Studienabbrechern kann mit einer Ausbildung eine attraktive Alternative zum Studium angeboten werden.
„Stellvertretend für die Hochschule Heilbronn freue ich mich, dass wir uns aktiv in die Entwicklung dieser zukunftsweisenden Erklärung über eine künftige gemeinsame Zusammenarbeit einbringen konnten. Ich bedanke mich daher für die offenen Gespräche und die hervorragend Diktion der Vereinbarung. Mit dieser Kooperationsvereinbarung wird der Weg geebnet für eine systematische Zusammenarbeit zum Wohle der jungen Menschen in der Region Heilbronn-Franken“, sagt Prof. Dr. Rainald Kasprik, Prorektor Studium und Lehre an der Hochschule Heilbronn.
Die Kooperationsvereinbarung umfasst die folgenden Handlungsfelder.
Zentrales Anliegen ist die Entwicklung und Implementierung berufsbegleitender Bachelor-Studienangebote für beruflich Qualifizierte. Die Kooperationspartner streben in einem Pilotversuch die modellhafte Umsetzung eines berufsbegleitenden sechssemestrigen Bachelor-Studienganges für beruflich Qualifizierte mit einer Anrechnung von 50 Prozent der außerhalb von Hochschulen erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten an.
Aber auch die Chancen von Studienaussteigern in der Dualen Ausbildung sollen aufgezeigt werden. Studierende, die aus dem Studium an der Hochschule Heilbronn aussteigen, sollen über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten und die damit verbundenen Karrieremöglichkeiten informiert werden.
Zudem sollen hybride Modelle zwischen Hochschulausbildung und beruflicher Qualifizierung neu- oder weiterentwickelt werden. Dabei kann auf die Erfahrungen aus dem kooperativen Studium, das die Hochschule Heilbronn seit 2000 anbietet, aufgebaut werden.
Die Kooperationspartner werden jährlich prüfen, ob die vereinbarten Ziele und Maßnahmen zu den gewünschten Ergebnissen führen.
Die Kooperationspartner:
Hochschule Heilbronn
Mit nahezu 8.300 Studierenden ist die staatliche Hochschule Heilbronn die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. 1961 als Ingenieurschule gegründet, liegt heute der Kompetenz-Schwerpunkt auf den Bereichen Technik, Wirtschaft und Informatik. Angeboten werden an den drei Standorten Heilbronn, Künzelsau und Schwäbisch Hall und in sieben Fakultäten insgesamt 46 Bachelor- und Masterstudiengänge. Die enge Kooperation mit Unternehmen aus der Region und die entsprechende Vernetzung von Lehre, Forschung und Praxis spielen in Heilbronn eine maßgebliche Rolle. Nach dem Landeshochschulgesetz zählt auch der Bereich der Weiterbildung zu den Kernaufgaben der Hochschule. Die Hochschule hat deshalb mit dem::: Heilbronner Institut für Lebenslanges Lernen gemeinnützige GmbH eine Einheit gegründet, die Weiterbildungsangebote der Hochschule bündelt und in enger Abstimmung mit der regionalen und überregionalen Wirtschaft neue Angebote konzipiert und umsetzt.