"Das letzte halbe Jahr war für den südhessischen Einzelhandel schwierig", sagt Maren Frangen aus dem IHK-Geschäftsbereich Standortpolitik, die die Fragen gestellt und die Antworten ausgewertet hat. Bei einer Pressekonferenz stellt sie die Ergebnisse heute, 15. April 2009, mit IHK-Vizepräsident Arnold Zörgiebel, Loop 5-Centermanager Heiner Hutmacher und Geschäftsführerin Birgit Schäven vom Kaufhof Darmstadt in der IHK Darmstadt vor.
Als Gründe für den Umsatzrückgang haben die Einzelhändler vor allem die allgemeine Wirtschaftslage, die zusätzliche Konkurrenz durch Loop 5 sowie Schnee, Eis und Kälte im vergangenen Winter genannt. "Wir können die schwierige Lage im südhessischen Einzelhandel nicht schöner reden als sie ist", sagt IHK-Vizepräsident und Inhaber eines Modegeschäfts in Fränkisch-Crumbach, Arnold Zörgiebel. "Unsere Umfrage zeigt aber deutlich, dass Loop 5 nur eine Ursache von mehreren für die derzeitige Geschäftslage des südhessischen Einzelhandels ist."
Ergebnisse entsprechen dem Konjunkturbild insgesamt
Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage decken sich mit den Prognosen des IHK-Konjunkturberichtes von Anfang des Jahres. Im Konjunkturbericht stand, dass sich die Erwartungen der Einzelhändler in den kommenden Monaten erheblich eintrüben. In dieser Phase befindet sich die Branche aktuell.
Verstärktes Marketing und Investitionen
Ein erfreuliches Ergebnis der Studie: Mehr als die Hälfte der Einzelhändler hat mit besonderen Aktionen auf den neuen Wettbewerber in Weiterstadt reagiert. "Das war betriebswirtschaftlich richtig", sagt Zörgiebel. Insbesondere in Darmstadt: Dort hat ein Drittel der Händler das Marketing verstärkt. Und knapp ein Viertel hat investiert, den Laden umgestaltet oder renoviert.
Zörgiebel zieht nach einem halben Jahr Loop 5 ein erstes Fazit: "Wir können die Schuld für die Umsatzeinbußen und Probleme in unseren Innenstädten nicht allein dem neuen Einkaufszentrum in die Schuhe schieben. Wir haben einen neuen Wettbewerber, den wir ernst nehmen. Wir müssen jetzt das Profil unserer Geschäfte schärfen und die Innenstädte attraktiver machen."