"Die Unternehmen in Ostwürttemberg stehen vor einer Vielzahl von großen Herausforderungen", sagte IHK-Präsident Markus Maier. "Dazu gehören die hohen Energie- und Rohstoffpreise, Lieferengpässe, der Fachkräftemangel und die zunehmende De-Globalisierung."
Diese Herausforderungen erfordern laut IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler ein "kraftvolles und konzertiertes Vorgehen" von Politik und Wirtschaft. "Wir brauchen schnelle und unbürokratische Erleichterungen für die Unternehmen, insbesondere bei der Bewältigung der Energiewende und der Fachkräftegewinnung", so Rentschler. Wohlwollend werde zur Kenntnis genommen, dass Ostwürttemberg deutschlandweit einen aktiven und partnerschaftlichen Weg gehe.
Der IHK-Präsident forderte außerdem eine entschlossenere Handelspolitik. "Protektionismus und Abschottung schaden allen", sagte Maier. "Wir brauchen freien Handel und offene Märkte, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern." Die Unternehmen in Ostwürttemberg leiden unter den momentanen Rahmenbedingungen. "Wir wollen eine bessere Basis für unsere Unternehmen schaffen“, so Maier weiter.
Wohnen und Bauen: Konzepte für bezahlbaren Wohnraum
Vizepräsident Ulrich Betzold, der seit zwei Jahren die Initiative "Wohnen und Bauen" der IHK Ostwürttemberg unterstützt, betonte die Bedeutung des Wohnungsbaus: "Jede Wohnung, die wir bauen, ist sozial, denn dadurch wird anderer Wohnraum entlastet." Die IHK Ostwürttemberg hat in Baden-Württemberg die Federführung für "Wohnen und Bauen" übernommen, um konkrete Lösungen für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu entwickeln.
Energiewende: Ohne geht es nicht
Frank Reitmajer, Mitglied der Vollversammlung der IHK Ostwürttemberg und Vorstandsvorsitzender der EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG, machte deutlich: "Ohne Energiewende gibt es keine nachhaltige, aber auch keine sichere Energie." Er forderte den zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien und den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur.
Landtagsabgeordnete: Schneller handeln
Die anwesenden Landtagsabgeordneten Tim Bückner, Martina Häusler, Martin Grath und Winfried Mack zeigten sich offen für die Anliegen der Wirtschaft und sprachen sich für schnelleres Handeln in allen Bereichen aus. Der gegenseitige Austausch zwischen Politik und IHK sei dabei sehr hilfreich, um Rahmenbedingungen zu verbessern.
"Ostwürttemberg kann Modellregion werden"
Maier betonte, dass Ostwürttemberg großes Potenzial habe, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und zu einer Modellregion für nachhaltigen Wandel zu werden. Präsident Maier: "Wir haben eine starke Wirtschaft, innovative Unternehmen und eine gut ausgebildete Bevölkerung". Hauptgeschäftsführer Rentschler ergänzte: "Wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir viel erreichen".
Konkrete Handlungsfelder
Die IHK Ostwürttemberg hat in ihrer "Offensive Zukunft Ostwürttemberg" konkrete Handlungsfelder für die Region definiert. Dazu gehören unter anderem:
- Die Beschleunigung der Energiewende: Die IHK fordert den Ausbau der erneuerbaren Energien und den zügigen Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur.
- Die Fachkräftesicherung: Die IHK fordert unter anderem mehr Investitionen in die Bildung und Ausbildung sowie die Bekämpfung des Fachkräftemangels in den MINT-Bereichen.
- Die Stärkung der Innovationskraft: Die IHK fordert die Förderung von Forschung und Entwicklung sowie die Unterstützung von Start-ups und Unternehmen.
- Die Verbesserung der Infrastruktur: Die IHK fordert den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und die Digitalisierung der Region.
"Die Zukunft Ostwürttembergs liegt in unserer Hand", sagte Rentschler. "Wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir aus den aktuellen Herausforderungen neue Chancen entwickeln."
Die Region Ostwürttemberg lädt am 14. und 15. Oktober 2024 zur Präsentation in Berlin ein. Am 14. Oktober werden Zukunftsthemen der Region und der Unternehmen mit politisch Verantwortlichen aus dem Bundestag, den Ministerien sowie Verbänden diskutiert. Hochkarätige Gesprächsrunden und eine Talkrunde mit regionalen Vordenkern aus einer dynamischen Wirtschaftsregion bereichern den ersten Tag. Am 15. Oktober können Hintergrundgespräche mit Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner und dem Hauptgeschäftsführer der DIHK Dr. Martin Wansleben geführt werden.