Herbert Prost, Leiter der Bildungsakademie, begrüßte die anwesenden Gäste, darunter Vertreter der Agentur für Arbeit, der Berufsschulen Altötting und Mühldorf, der Standortfirmen sowie Ausbildungsbeauftragte, wie auch die Hauptpersonen des Abends, die fünfunddreißig neuen Fachkräfte.
„Dass dreißig Auszubildende auf Grund ihrer außergewöhnlichen Leistungen ihre Ausbildungszeit um ein halbes Jahr verkürzen konnten, das hatten wir hier in Gendorf bisher noch nicht“, war Prost begeistert und sprach von einer win-win-Situation, von der beide Seiten profitieren. „Sie als nunmehr Ausgebildete kommen früher in den Genuss einer entsprechenden Vergütung, während den Ausbildungsbetrieben früher qualifiziertes Personal zur Verfügung steht.“
Besonders erfreut zeigte sich der Leiter der Bildungsakademie, dass der überwiegenden Mehrheit der Absolventen ein unbefristeter Arbeitsvertrag angeboten werden konnte.
Stellvertretend für die ausbildenden Standortgesellschaften richtete Dr. Thomas Schöttle, Standortleiter der Firma Dyneon, das Wort an die Ausgebildeten: „Sie haben durchwegs gute bis sehr gute Noten erzielt und durch ihre Zielstrebigkeit und Leistungsbereitschaft gezeigt, dass Sie den Anforderung gewachsen sind!“.
Schöttle dankte den Ausbildern, die ihr Wissen und ihre Erfahrung an die Auszubildenden weitergegeben hätten und unternahm einen historischen Exkurs in die Anfänge der handwerklichen Ausbildung. Damals gab es eine totale Abhängigkeit des Lehrlings von seinem Meister, die erst nach Abschluss der Ausbildung in einem durchaus rustikalen Lossprechungsritual endete, bevor sich der frisch gebackene Geselle auf Wanderschaft machte. „Glücklicherweise laufen die Lossprechungen heute deutlich zivilisierter ab“, bemerkte Schöttle mit einem Lächeln.
Anhand einer kleinen Anekdote gab der Dyneon-Standortleiter den Anwesenden einen abschließenden Rat: “Sie werden es nie schaffen, es allen Recht zu machen. Also, leben Sie Ihr Leben so, wie Sie es für richtig halten“.
Stellvertretend für alle Betriebsräte der am Standort ansässigen Firmen gratulierte Anja Liebl den jungen Leuten zum „happy end“ ihrer Ausbildung und erinnerte an die Kennenlern-Tage vor drei Jahren, die erste gemeinsame Veranstaltung ihrer beruflichen Ausbildung.
Karl-Heinz Krenn von der Agentur für Arbeit war aus Pfarrkirchen angereist und zeigte verschiedene Parallelen zwischen einer Ausbildung und dem Fußballsport auf: „Mit dem Ende Ihrer Ausbildung haben Sie die Meisterschaft errungen. Sie waren Teamspieler über eine lange Saison hinweg.“
Krenn ermutigte die jungen Leute, sich nicht mit dem Erreichten zufrieden zu geben, sondern weiter zu trainieren und sich neue Ziele zu stecken: „Gerade in Zeiten des sich abzeichnenden Fachkräftemangels brauchen wir qualifizierte Leute“.
Als letzter Redner sprach Carlo Dirschedl, Leiter der Beruflichen Schulen Altötting, zu den Anwesenden. Nach einem Glückwunsch für den erfolgreichen Abschluss forderte Dirschedl die jungen Leute auf, neben der weiteren beruflichen Entwicklung auch auf ihre staatspolitische und bürgerliche Verantwortung zu achten: „Für uns sind viele Rechte inzwischen selbstverständlich geworden, während in anderen Ländern wie Libyen oder Syrien Menschen im Kampf für mehr Demokratie ihr Leben lassen.“
Nach diesen besinnlichen Worten kehrte Dirschedl zum eigentlichen Anlass des Abends zurück und zeichnete gemeinsam mit Prost die drei Klassenbesten der Berufsschule Altötting aus: Über eine mit einem Buchpreis dotierte Auszeichnung konnten sich Leoni Birke (Kauffrau für Bürokommunikation), Andreas Rodler (Chemikant) und Thomas Trautmannsberger (Elektroniker für Betriebstechnik) freuen.
Insgesamt acht der 35 Absolventen konnten eine Gesamtnote besser als 1,5 erzielen:
Leoni Birke (1,3) und Claudia Straßner (1,4), beide Kauffrau für Bürokommunikation, Thomas Giebl (1,4), Industriemechaniker, Lisa Svehla (1,4), Julia Rothenaicher (1.3) und Sebastian Nestler (1,3), alle drei Chemielaborant/-in sowie Stefan Peter (1,4) und Thomas Trautmannsberger (1,2), Elektroniker für Betriebstechnik.
Anschließend an die Ehrungen und Übergabe der Ausbildungszeugnisse erfolgten humoristische Einlagen durch einige Ausgebildetenvertreter. In einem Rollentausch überreichten nun sie ihrerseits ihren Ausbildern, die sie die letzten Jahre so intensiv betreut hatten, ein Zeugnis, nicht ohne diese zuvor auf die Probe zu stellen. So musste Bianca Bauer, Ausbilderin für den kaufmännischen Bereich, Auszüge aus Gesetzestexten richtig zuordnen und die ein oder andere Scherzfrage richtig beantworten, oder Peter Asenkerschbaumer, Ausbilder für Chemielaboranten, Substanzen anhand Farbe und Geruch erkennen. Für großes Gelächter sorgte Chemikant Martin Voglmaier bei der Zeugnisübergabe an seinen Ausbilder Herbert Obenhuber, als er ihm wort- und gestenreich die einzelnen Benotungen erklärte.
Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte der a-capella-Gesang „Die Konradis“ aus Burghausen. Mit Stücken wie „For the longest time“, „Eviva Espania“ oder „Mein bester Freund“ sorgten sie für eine gelungene Abrundung des Programms und bekamen viel Beifall für ihre Zugabe „Lass mich dein Badewasser schlürfen“ von den Comedian Harmonists.