Das IVFP bringt Ende Juni die Vergleichssoftware „Fairgleich“ auf den Markt. In Version 1.0 wird die Anwendung Vermittlern kostenlos zur Verfügung stehen. Nun werden sich viele Marktteilnehmer fragen, weshalb eine weitere Vergleichssoftware im Markt benötigt wird. Das IVFP betrachtet seit vielen Jahren den Rentenversicherungsmarkt und stellt immer wieder fest, dass eine Gegenüberstellung anhand deterministischer Hochrechnungen – wie in etablierter Software üblich – oftmals falsch ist. IVFP Geschäftsführer Prof. Michael Hauer meint hierzu: „Hier wird verglichen, was nicht verglichen werden sollte, sofern Vermittler und Kunde eine objektive Entscheidung treffen wollen.“
Das Problem liegt in vielen Fällen darin begründet, dass Tarife gegenübergestellt werden, die
- unterschiedliche Hochrechnungsmethoden (Brutto- vs. Netto) bei der Wertenwicklungsannahme für die Fondsanlage bzw. Indexanlage verwenden,
- unterschiedliche Fonds bei den Fondspolicen einstellen (z.B. aktive vs. passive Fonds oder Geldmarkt- vs. Aktienfonds usw.),
- unterschiedliche Betrachtungsweisen der Anlagetöpfe (getrennt vs. gemeinsam) bei fondsgebundenen Rentenversicherungen mit Garantien oder
- unterschiedliche Garantieerzeugungsmodelle (sogenannte Hybridmodelle) oder
unterschiedliche Garantieniveaus (selbst bei einem identischen Produkt) verwenden.
Das IVFP wird daher mit der Softwareanwendung „Fairgleich“ Ende Juni eine Anwendung auf den Markt bringen, die in der ersten Stufe vollständig auf fehlerhafte Hochrechnungsvergleiche verzichtet und dem Markt kostenfrei zur Verfügung steht. Denn Rentenversicherungsprodukte sollen in erster Linie das Langlebigkeitsrisiko absichern, daher muss das Produkt zum Kunden passen. Ein Matching der Produktausgestaltung mit dem Anforderungsprofil des Kunden ist der erste Schritt, den die Software „Fairgleich“ abbilden wird. Was nützt das Produkt mit der vielleicht besten Renditeaussicht, wenn der Kunde es nach fünf Jahren kündigt, weil es einfach nicht passt. Die Anwendung startet mit zehn Anbietern, enthält zum Start hauptsächlich fondsgebundene Tarife und wird sukzessive mit Tarifen und Anbietern erweitert.
Wer zum Start der Anwendung per E-Mail informiert werden möchte, kann sich hier anmelden: https://www.ivfp.de/fairgleich-anmeldung/
Wie geht es weiter?
In der zweiten Ausbaustufe wird die Anwendung Ablaufleistungen und Rentenleistungen der Tarife ausweisen und aufzeigen, welche Tarife hierbei vergleichbar sind. Um eine bestmögliche Vergleichbarkeit von Ablauf- und Rentenleistungen zu erreichen, ist eine realistische Bestimmung dieser notwendig. Dafür sind stochastische Simulationen auf kundenindividueller Ebene Voraussetzung. In der sogenannten Community Altersvorsorge kooperiert daher das IVFP mit dem Fraunhofer-Institut (ITWM), um mittelfristig dem Markt diese bestmögliche Lösung zum Vergleichen von Rentenversicherungstarifen in der Softwareanwendung „Fairgleich“ zur Verfügung stellen zu können.