"Die erneute, drastische Senkung der Einspeisetarife für Solarstrom lehnen wir entschieden ab. Sowohl Zeitplan als auch Höhe der Absenkung halten wir für völlig überzogen" sagt Volko Löwenstein, Vorstandsvorsitzender der Berliner Inventux Technologies AG.
Bereits zum 1. Januar 2010 wurde die Solarvergütung um 9 bis 11 Prozent reduziert.
Die jetzt durch Umweltminister Röttgen vorgeschlagenen Anpassungen des EEG sehen bereits ab April eine weitere Reduzierung der Einspeisevergütung für Dachanlagen von 15 Prozent vor. Die Vergütung für Photovoltaikanlagen auf Freiflächen soll sogar um 25 Prozent reduziert werden. "Diese Pläne gefährden viele tausend Arbeitsplätze, die erreichte Technologieführerschaft sowie die klimapolitischen Ziele Deutschlands", warnt Löwenstein und unterstreicht: "Das Wachstum und die Effizienz der Solarindustrie in Deutschland, die in den vergangenen Jahren deutlich alle in sie gesetzten Erwartungen zur Kostensenkung erfüllt hat, werden hier in beispielloser Weise ausgebremst."
Die mehr als 150 Menschen vor dem Werkstor des Berliner Solarspezialisten Inventux zeigten Ihren Unmut über die Kürzungspläne mit Transparenten und symbolischen Aktionen: Das Produktionswerk wurde geschlossen. An dessen Tor brachten Mitarbeiter Photovoltaikmodule mit Protestbotschaften an und zertrümmerten symbolisch einige Rohmodule. Anwesende politische Vertreter, unter Ihnen Renate Künast (Bündnis90/Die Grünen) und Bezirksstadtrat Christian Gräff (CDU) teilten die Sorgen der Demonstranten und zeigten Verständnis für deren Unmut.
"Umweltminister Röttgen hält Sonntagsreden zum Thema Klimaschutz und gefährdet gleichzeitig die junge und innovative Solarbranche mit mehr als 60.000 Arbeitsplätzen", erklärt Renate Künast und fügt an: "Schwarz-Gelb macht sich zum Handlanger der großen Energiekonzerne; eine nachhaltige und erneuerbare Energieversorgung wird reiner Klientelpolitik geopfert."
Christian Gräff, Stadtrat für den Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf, sucht den Dialog zu seinem Parteifreund Röttgen: "Als Leuchtturmpartner in Sachen Solar hat sich die Firma Inventux mit ihren mehr als 190 Arbeitsplätzen innerhalb von nur zwei Jahren hervorragend in unserem Bezirk etabliert." Er warnt: "Wir betrachten die überzogenen Pläne des Umweltministeriums mit großer Sorge um die hiesigen Arbeitsplätze und die zukünftigen Erweiterungsinvestitionen von Inventux am Standort. Gerne laden wir Herrn Röttgen zur Diskussion hierher ein."
Durch das große Medieninteresse an der heutigen Protestaktion der Firma Inventux fühlen sich die Demonstranten vor den Toren des High-Tech Produzenten unterstützt und bestätigt. Neben diversen Printmedien waren unter anderem Kamerateams von ARD, ZDF, N24, Reuters TV sowie TV Berlin vor Ort. Nach ca. 45 Minuten wurde die Protestaktion beendet und die Teilnehmer kehrten an ihre Arbeitsplätze zurück.