Ursprünglich gegründet als Zulieferer für die Schwarzwälder Uhrenindustrie konzentrierte sich das Unternehmen bald auf Quarze als präzise Taktgeber für die Uhrenindustrie, später auch für weitere Branchen wie die Telekommunikation oder Haushaltsgeräte. Viele Anwendungen, die einen Takt vorgeben, benötigen eine externe Stromquelle, ansonsten schwingt und funktioniert der Quarz nicht. So lag der Schritt nahe, in den 1970-ern in die Batteriesparte einzusteigen – ein Feld, das insbesondere im Bereich der Lithium-Batterien bis heute das zweite wichtige Standbein des Unternehmens darstellt.
Jauch ist mittlerweile als Spezialist für frequenzgebende Bauteile und Batterielösungen am Weltmarkt etabliert. Fast fünfzig Distributionspartner präsentieren Jauch-Produkte weltweit. Mit eigenen Niederlassungen ist Jauch in Frankreich, Großbritannien und den USA vertreten.
Die Medizintechnik, deren weltweites Zentrum unweit von Schwenningen im benachbarten Tuttlingen liegt, ist mittlerweile neben der Automobilindustrie eine wichtige Branche für Jauch. Aber auch jegliche Anwendungsfelder, in der immer kleiner werdende, miniaturisierte Bauformen zum Tragen kommen wie beispielsweise für Smart Solutions, spielen bei Jauch eine große Rolle.
2024 wurde Jauch von der Universität Sankt Gallen als „Weltmarktführer Champion“ ausgezeichnet. Die Prämierung bezieht sich auf Unternehmen aus dem DACH-Raum, die neben der Marktführerschaft in ihrem relevanten Marktsegment auf mindestens drei Kontinenten eine eigene Vertriebspräsenz haben, eigentümergeführt sind und mindestens 50% ihres Umsatzes im Ausland erzielen. „Die Auszeichnung zum Weltmarktführer Champion bestärkt uns in unserer täglichen Arbeit und zeichnet ganz besonders unsere Mitarbeiter an allen Standorten für ihr großes Engagement für das Unternehmen aus“, so Thomas Jauch stolz. Nach wie vor steht der Name Jauch für fundierte Beratung und gewissenhaften technischen Support in allen Produktbereichen und über sämtliche Phasen des Produktlebenszyklus hinweg.
In den vergangenen Jahren investierte Jauch besonders in den Auf- und Ausbau des technischen Fachwissens. Im Frequenzbereich wurde vor einigen Jahren in eine eigene Programmiermaschine für MEMS-Oszillatoren, mikroelektromechanische Systeme auf Siliziumbasis, investiert. Die Maschine sucht am Markt ihresgleichen und bietet den Kunden die Möglichkeit der individuellen Konfiguration von Oszillatoren mit extrem kurzer Vorlaufzeit.
Dies ermöglicht es den Kunden, flexibel in der Design-Phase zu agieren, ihre Lieferkette zu konsolidieren und so die Betriebskosten und die Markteinführungszeit zu senken.
Im Herbst wird Jauch offiziell das eigene Test- und Zertifizierungszentrum für Batterielösungen in VS-Schwenningen eröffnen. Jeder, der sich mit Zulassungsfragen beschäftigt, vielleicht sogar weltweit, weiß, dass die Anforderungen immer umfangreicher und komplexer werden. Jauch hat das bestehende Prüflabor um ein neues Test- und Zertifizierungszentrum erweitert. Das Unternehmen kann jetzt Zellen und Batterien testen und Prüfzertifikate selbst oder in Zusammenarbeit mit akkreditierten Prüflaboren ausstellen, wie zum Beispiel den CB-Report nach IEC62133-2:2017. Für die Transportprüfung UN38.3, die den Transport von Lithium-Batterien als Gefahrgut weltweit regelt, führt Jauch alle Einzelprüfungen des Tests selbst durch und stellt die entsprechenden Prüfzeugnisse aus.
Mit diesen Investitionen möchte Jauch weiter möglichst nah am Puls der Zeit sein. Jauch hatte in der Vergangenheit oft das Potenzial neuer Technologien und Trends für sich zu nutzen gewusst. „Ein entscheidender Wettbewerbsvorteil wird auch in den kommenden Jahren eindeutig im Bereich des technologischen Know-hows und der Beratung des Kunden für dessen komplexe Projekte liegen. Hier permanent am Ball zu bleiben und die allgemeine Entwicklung der Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz im Auge zu behalten, dies werden die großen Herausforderungen der nächsten Jahre sein“, so Timo Schmidt, Mitglied der Jauch-Geschäftsleitung.
Auch aus diesem Grund wird der Schwenninger Mittelständler Mitte November wieder auf der Weltleitmesse der Elektronik, der „electronica“ in München, vertreten sein. „Eine große Investition, die sich in den über 40 Jahren, die wir mittlerweile die Messe besuchen, stets mehr als ausgezahlt hat“, so Schmidt, der sich im 70sten Jahr der Unternehmensgeschichte besonders auf das Netzwerken mit langjährigen Kunden und Geschäftspartnern freut. Bestimmt wird auch in München noch einmal mit einem Gläschen Sekt auf 70 erfolgreiche, gemeinsame Geschäftsjahre angestoßen.