Seit dem vergangenen Sommer etablieren Kendrion und INTORQ ein gemeinsames Qualitätsmanagement für den Geschäftsbereich Industrial Brakes. Dabei werden Erfahrungen und Stärken der beiden Spezialisten für Industriebremsen gebündelt und die internen Prozesse mit dem Blick auf den Kunden weiter optimiert. Der profitiert unter anderem von kürzeren Lieferzeiten und einem noch besseren After-Sales-Service.
„Der Zusammenschluss von Kendrion und INTORQ bringt nun unseren Kunden das Beste aus zwei Unternehmen – sozusagen Qualität hoch 2.“, erklärt Dr. Andreas Pusel, Leiter Qualitätsmanagement bei Kendrion. „Daher war es naheliegend, auch die internen und externen Abläufe so zu optimieren, dass die Stärken beider Unternehmen effektiv genutzt werden.“
Bei der Übernahme von INTORQ durch Kendrion Anfang 2020 waren in beiden Unternehmen bereits ein QM-System nach ISO 9001 sowie ein Umweltmanagementsystem gemäß ISO 14001 etabliert. Am Kendrion-Standort in Villingen gibt es darüber hinaus noch ein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach ISO 50001. Corona-bedingt verzögerte sich die Harmonisierung der Managementsysteme bis in den Sommer 2022. „Unsere Mitarbeiter sollten die Umsetzung mitgestalten und ihre Erfahrungen einbringen. Das funktioniert aber nicht, wenn ausschließlich über Teams kommuniziert und diskutiert werden kann“, begründet Pusel.
Neue Prozesslandkarte stellt Kunden in den Fokus
Als Format für den Arbeitsprozess bewährten sich schließlich drei mehrtägige Workshops. Die ersten beiden fanden zunächst in Villingen und in Aerzen statt, während beim dritten Meeting schließlich mit Vertretern aus beiden Unternehmen eine gemeinsame Strategie festgelegt wurde. Mit jeweils zehn bis 12 Teilnehmern waren alle Abteilungen vertreten, flankiert von zwei Mitarbeitern aus der Qualitätssicherung und einem externen Moderator. „Wir haben aufgelistet, welche Prozesse es am jeweiligen Standort gibt und uns in den ersten beiden Workshops auch mit den Prozessen am jeweils anderen Standort auseinandergesetzt“, beschreibt Pusel die Vorgehensweise. „Was ist gut am eigenen System, was gefällt uns am anderen System und wie wollen wir die Dinge zusammenbringen? Im gemeinsamen Workshop wurde dann eine neue Prozesslandkarte entwickelt und einstimmig verabschiedet.“
Während in den bestehenden Managementsystemen noch die Abteilungen und deren Zusammenwirken im Mittelpunkt standen und die Abläufe entsprechend visualisiert wurden, sind in der gemeinsam entwickelten Landkarte nun die Prozesse mit Blick auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden in den Vordergrund gerückt. „Unser Fokus lag nicht darauf, was die einzelnen Abteilungen machen, sondern warum wir etwas machen. Die zentrale Überlegung dabei ist, was unsere Kunden brauchen“, resümiert Pusel. „Unser neues Managementsystem stellt deren Erwartungen und Anforderungen in den Mittelpunkt und bildet die Basis für einen optimalen Service. Unser übergeordnetes Ziel ist es, durch die Umsetzung dieses Ansatzes eine hohe Kundenzufriedenheit zu erzielen.“