In KISSsoft 08/2009 lässt sich der örtliche Verschleiss (im Relativ-Massstab mit Strahlen in Normalrichtung auf der Zahnflanke) und die verschlissene Flanke in Echt-Koordinaten grafisch darstellen. Bei der Interpretation der Resultate ist zu beachten, dass sich durch den zunehmenden Verschleiss der Zahnflanke die lokalen Verhältnisse (Linienlast, Gleitgeschwindigkeit) etwas verändern und dadurch auch die Verschleisszunahme. Bei stark verschlissenen Flanken sind daher Abweichungen von der Realität zu erwarten.
Je nach Geometrie und Belastung können der Verschleiss sowie seine Verteilung über der Zahnflanke sehr unterschiedlich ausfallen. Der lokale Verschleiss lässt sich aus dem spezifischen Gleiten und der Linienlast in jedem Kontaktpunkt berechnen, sofern für den entsprechenden Werkstoff der Verschleissfaktor Jw bekannt ist. Dieser Faktor kann auf Zahnrad-Prüfständen gemessen und dann in Abhängigkeit der Temperatur in KISSsoft hinterlegt werden, wobei diese Prüfstandversuche aufwändig sind. Durch ein einfacheres Prüfverfahren (z.B. Stift-Scheibe-Prüfstand) lässt sich der gewünschte Wert auch approximativ ermitteln. Es wird noch untersucht, wie realitätsgetreu der durch eine vereinfachte Messung sich ergebende Koeffizient Jw ausfällt, und in welchem Grad er auf die Berechnung von Zahnrädern anwendbar ist.
Von SABIC gemessene und KISSsoft zur Verfügung gestellten Daten zu verschiedenen Werkstoffen aus ihrem Portfolio umfassen temperaturabhängige Werte für den Elastizitätsmodul und die statische Biegebruch-Festigkeit sowie Verschleisskennwerte für Trockenlauf.