Während der Konzeption des Getriebes können die Getriebekomponenten im Hinblick auf die erforderliche und ausgewogene Lebensdauer ausgelegt werden. Ein zusätzlicher praktischer Nutzen ist das Prüfen von Kollisionspunkten - sei es innerhalb der Getriebestufen oder bei Kollisionen von Zahnrädern mit dem Gehäuse. KISSsys unterstützt zudem die genaue Analyse der Lastverteilung im Zahnkontakt, indem die Lageabweichungen der Zahnräder auf-grund von Wellendurchbiegung und Lagersteifigkeit automatisch übertragen werden.
Bereits bei der Auslegung der Getriebekomponenten können Lastkollektive hinterlegt und berücksichtigt werden. Eine ebenso häufige Anwendung ist die Nachrechnung des Getriebes, wobei sich mit KISSys mittels eines Mausklicks die Lebensdauer für alle Maschinenelemente berechnen und proto-kollieren lässt. Dies führt zu einer deutlichen Effizienzsteigerung im Arbeitsprozess.
Lager- und Wellenberechnung
Bei statisch unbestimmten Lagerungen und genauen Analysen der inneren Lagerbeanspruchungen sollte eine endliche Lagersteifigkeit berücksichtigt werden. Diese Steifigkeit ist sowohl bei Gleitlagern als auch bei Wälzlagern nichtlinear. Für die Berechnung der nichtlinearen Wälzlagersteifigkeiten wird in KISSsoft die Wälzlagerberechnung nach ISO/TS16281 verwendet. Unsere Software ist somit in der Lage, für die jeweilige Betriebslast die entsprechenden Werte zu ermitteln und darauf aufbauend die Lagerlebensdauer sowie die Wellendurchbiegung zu berechnen.
Die Wälzlagerberechnung nach ISO/TS16281 wird mittlerweile häufig für Windkraftanlagen gefordert. Diese im Jahr 2008 erschienene Norm definiert die Lagerlebensdauer unter Berücksichtigung der inneren Wälzlagergeometrie sowie unter allgemeiner Belastung. Hierzu wird die Lastverteilung auf die Wälzkörper über die nichtlineare Steifigkeit zwischen Wälzkörpern und Laufbahnen unter Verwendung der Hertz'schen Theorie bestimmt.
Spannungsspitzen im Zahneingriff
Für die Nachrechnung des Zahneingriffs stehen in KISSsoft die gängigen Normen zur Verfügung. Zusätzlich dazu kann die Zahnfussspannung mit der grafischen Methode ermittelt werden, welche die geometrischen Verhältnisse im Zahnfuss genau berücksichtigt und somit Optimierungen ermöglicht, wohingegen die Berechnung nach den Normen ISO6336, DIN3990 und ähnlichen nur von einer standardisierten Geometrie ausgehen kann. Neu lässt sich für die Graufleckenanfälligkeit die ISO/CD 6336-7 verwenden.
Neben den klassischen Methoden zur Ermittlung der Spannungen im Zahneingriff, liefert die Rechenmethode 'Eingriffslinie unter Last' ein detaillierteres Bild der Beanspruchung. Die Eingriffslinie wird dabei unter Berücksichtigung der Last und der daraus folgenden Zahndeformation berechnet. Für die Modellierung der Steifigkeit des Zahneingriffes wird dabei auf die Arbeit von Petersen zurückgegriffen. Ein Faktor für die Leistung kann ebenso angegeben werden wie ein Teilungsfehler. Ein Vorschlagswert für den Teilungsfehler wird auf der Basis der eingestellten Verzahnungsqualität ermittelt.
Neu werden bei der Analyse des Zahnkontaktes unter Last auch Achsschränkung, Achsneigung, sowie die Flankenmodifikationen (Balligkeiten, Endrücknahme, Schrägungswinkel- und Profilkorrekturen) berücksichtigt. Es wird so die Lastverteilung über die Zahnbreite berechnet, womit Spannungs- und Pressungsspitzen lokalisiert werden.
KISSsoft ist zusammen mit KISSsys ein bedienerfreundliches sowie qualitätsstarkes Werkzeug, welches dazu beiträgt, einer zukunftsweisenden Energie den Weg zu ebnen.