- 46 % der Top-Manager erhalten höhere Boni als im Vorjahr
- Vor allem Spitzenverdiener profitieren - die Bonusschere öffnet sich weiter
- Gewinnerbranchen: Automotive und Pharma
- 61 % der Unternehmen steigern ihre Betriebsergebnisse
Die Zeit der Bescheidenheit ist vorbei: 46 % der deutschen Führungskräfte haben für das Geschäftsjahr 2010 höhere Bonuszahlungen erhalten als im Vorjahr. Nur 16 % mussten sich mit weniger zufrieden geben. Profitiert von den Zulagen haben vor allem Topmanager der Automotive- und Pharmaindustrie sowie Spitzenverdiener - unabhängig von ihrer Branchenzugehörigkeit. Das sind Ergebnisse der 7. LAB Bonusstudie - einer Umfrage unter 504 deutschen Führungskräften, jährlich durchgeführt von der internationalen Personalberatung LAB & Company.
"Auffällig ist, dass die Bonusschere zwischen Spitzen- und Normalverdienern wieder deutlich auseinander geht", berichtet Klaus Aden, Geschäftsführender Gesellschafter von LAB & Company. 53 % der Spitzenverdiener (Jahreseinkommen über 200.000 €) erhielten höhere Boni. Das ist fast die Hälfte mehr als bei den Normalverdienern (36 %, Jahreseinkommen bis 100.000 €). Ein größeres Ungleichgewicht zwischen den Gehaltsklassen gab es zuletzt 2004. "Dieser Trend der Gehaltsspreizung wird anhalten, dafür sorgt der weiter verschärfte Wettbewerb um die Besten", sagt Personalexperte Aden. Einen neuen Rekordwert gab es auch bei besonders starken Bonussteigerungen: Insgesamt jeder zehnte Manager erhielt einen Zuschlag von mehr als 50 % - fast jeder davon ein Spitzenverdiener.
Die Großzügigkeit der Unternehmen ist stark abhängig von der Branche. Am meisten profitieren Manager der Automobilindustrie, von denen 62 % höhere Boni erhalten. "Die Krisenverlierer der Vorjahre sind jetzt die Gewinner des Aufschwungs", resümiert Aden. Überdurchschnittlich häufige Zuschläge gab es auch in der Pharmaindustrie (58%) und in der Beraterbranche (56%). Abstriche machen mussten hingegen vor allem IT-Führungskräfte (27%) und Manager im Maschinen- und Anlagenbau (24 %).
Diese Werte korrespondieren weitgehend mit der Entwicklung der Vorsteuerergebnisse (EBIT) der Unternehmen für 2010. Zwar berichten insgesamt 61 % der Topmanager von gestiegenen EBITs, doch gibt es auch hier große branchenspezifische Unterschiede: EBIT-Steigerungen gab es vor allem in der Automotive-Branche (83 %), gefolgt von Elektro (80 %), Pharma (71 %), Financial Services und IT (je 63 %). Gesunken sind die EBITs hingegen am häufigsten im Maschinen- und Anlagenbau (21 %) sowie in der Energiewirtschaft (20 %).
Grundsätzlich gilt: Je höher das gesamte Jahresgehalt ist, desto höher ist auch der variable Anteil hieran: 56 % der Spitzenverdienern bekommen mehr als 30 % ihres Gehalts variabel ausgezahlt. 96 % der Normalverdiener besitzen hingegen aufgrund eines höheren Festgehalts ein deutlich geringeres finanzielles Risiko.
Die Studie zum kostenlosen Download: www.labcompany.net
Zur LAB Bonusstudie 2011: Im Rahmen der Studie wurden vom 2. Mai bis 20. Mai 2011 deutschlandweit knapp 20.000 Führungskräfte aus Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen befragt - unmittelbar nach Bekanntgabe der Bonuszahlungen für 2010. Beteiligt haben sich 504 Manager, überwiegend aus der ersten oder zweiten Hierarchieebene. 72 % von ihnen verdienten mehr als 100.000 € im Jahr, 17 % sogar mehr als 200.000 €. Die LAB Bonusstudie wird seit 2004 jährlich durchgeführt.