Sicher ist, dass an dem lupenreinen Wertschöpfungsprozess in der Regel nur ganz wenige Mitarbeiter eines Unternehmens beteiligt sind. Je nach Größe des Unternehmens gibt es aber viele Mitarbeiter/Führungskräfte, die den operativ Tätigen vorgeben wollen wie, wann und was Sie arbeiten müssen.
Die positive Nachricht hierbei ist:
Es müssen in der Regel nur relativ wenige Mitarbeiter Lean Methoden und Tools kennen, um zum Erfolg zu kommen.
Die negative Nachricht hierbei ist:
Es müssen viele Mitarbeiter und Führungskräfte überzeugt werden, ihre bisherige Führungsphilosophie, die Regelungswut und Vorgabenpolitik radikal auf den Prüfstand zu stellen und lernen Lean zu denken.
Erschwerend kommt hinzu, dass in vielen Fällen Regelungswut und Führung ohne detaillierte Kenntnisse der konkreten operativen Prozesse und deren tatsächliche Probleme stattfindet, geschweige denn, dass ein gewisses Einfühlungsvermögen für die wirklichen Probleme der „Werktätigen" vorhanden ist.
Der Kern bei der Lean Implementierung ist der Focus aller Beteiligten auf die wertschöpfenden Prozesse eines Unternehmens. Was bedeutet das konkret?
Für die Mitarbeiter, die im Prozess arbeiten bedeutet dies, die Probleme – im Lean Jargon – Verschwendung, die die Prozesse behindern konsequent und schonungslos sichtbar zu machen! Alle Anderen - Führungskräfte wie Mitarbeiter - müssen ebenso konsequent daran arbeiten, dass diese Probleme nachhaltig gelöst werden.
Stellen Sie sich für einen kurzen Moment einmal vor:
Jedes aufkommende Problem, jede Verschwendung in einem Prozess wird erkannt, kommuniziert und ggfs. visualisiert. Im Anschluss wird jedes Problem so grundlegend gelöst, das es im Idealfall nicht mehr vorkommt – welch ein Eldorado.
Alles, was hierzu notwendig ist, ist die Empathie aller Beteiligten für die Probleme der wertschöpfend Tätigen.
Karl Heinz Döppler
Herausgeber LEANmagazin