Als Vorreiter auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit verfolgt LEONHARD KURZ konsequent das Ziel, zur Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie beizutragen. Der international tätige Experte für dekorative und funktionale Oberflächen entwickelt seine Konzepte und Verfahren unter diesem Gesichtspunkt stetig weiter und setzt dabei zunehmend auf recycelte und natürliche Materialien. Auf der FAKUMA präsentiert KURZ zahlreiche Highlights, die zu mehr Effizienz und Nachhaltigkeit beitragen.
Der nächste Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft
In Friedrichshafen präsentiert KURZ die Weiterentwicklung seines Systems RECOSYS® – das weltweit erste Rücknahme- und Recyclingsystem für Transferträger aus der grafischen Industrie. Dank Verfahrensoptimierung stellt KURZ damit nun auch sortenreines recyceltes PET (rPET) her. „Mit dem Betriebsstart von RECOSYS® 2.0 haben wir die Bandbreite an möglichen Anwendungen unseres recycelten Materials erheblich erhöht und beweisen einmal mehr, dass Nachhaltigkeit für uns höchste Priorität hat. Langfristig möchten wir eine echte Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie ermöglichen“, erklärt Martin Hahn, Head of Application, Technology & Innovation bei KURZ.
Auf der FAKUMA demonstriert KURZ gemeinsam mit dem Partnerunternehmen DECKERFORM, dem international agierenden Spezialisten für Werkzeugbau und Spritzgusstechnik, die Einsatzmöglichkeiten der neuen Lösung. Live vor Ort wird am DECKERFORM-Stand A5-5205 ein Untersetzer – der „Frosted Coaster“ – aus rPET auf einer vollelektrischen TOYO-Spritzgießmaschine Si-50-6s hergestellt und mithilfe von Heißprägen veredelt. „Das Klischee, Nachhaltigkeit und ansprechendes Design würden sich gegenseitig ausschließen, ist leider noch weitverbreitet. Es ist für uns umso wichtiger, zu zeigen, dass Rezyklate genauso hochwertig dekoriert werden können wie Neumaterial“, so Martin Hahn. „Darüber hinaus beeinträchtigen unsere Dünnschicht-Veredelungen nicht die Recyclingfähigkeit der dekorierten Bauteile.“ Auf der FAKUMA wird die Dekoration auf zwei KURZ-Maschinen live vor Ort aufgebracht.
Naturfasern stilvoll in Szene setzen
Als weitere Neuheit im Portfolio von KURZ, die gelungenes Design und nachhaltigen Mehrwert kombiniert, wird ein Naturfaser-Kunststoff-Compound mit Polypropylen (PP) ausgestellt. Solches Non-woven-Material besteht zu jeweils 50 Prozent aus Naturfasern und Kunststoff-Fasern und wurde bislang vor allem im Automobilbereich kaschiert durch Leder oder Textil im Fahrzeuginnenraum eingesetzt. Gemeinsam mit dem Partnerunternehmen FRIMO Innovative Technologies GmbH hat KURZ nun eine Technologie entwickelt, welche die Struktur der Naturfaser erhält und sie mithilfe einer Dekorfolie von KURZ optimal zur Geltung bringt. Johannes Romming, Innovation & Sustainability bei KURZ, bringt die Vorteile des Verfahrens auf den Punkt: „Wir setzen damit Materialkompositionen mit Kenaf und Flachs erstmals in ihrer neuen Erscheinungsform eindrucksvoll in Szene. Sie überzeugen dabei mit außergewöhnlicher Optik sowie angenehmer Haptik. Nicht zuletzt stellen Naturfasercompounds eine interessante Alternative zu herkömmlichen Materialien dar, da sie die Vorzüge von Kunststoffen mit den ökologischen Eigenschaften von Naturfasern verbinden.“
Highlights für den Automotive-Bereich
Auf der FAKUMA stellt KURZ zukunftsorientierte Lösungen für die Automobilindustrie vor. Alle Blicke auf sich zieht das Designkonzept für aerodynamische Felgeneinleger, die im Spritzguss hergestellt und mithilfe des von KURZ entwickelten und patentierten Verfahrens Heißprägen PERFORMANCE+ veredelt wurden. „Bei diesem Kooperationsprojekt mit dem Radhersteller RONAL GROUP verschmelzen Design und Funktionalität zu einer Einheit. Aufgrund des verringerten Luftwiderstandes tragen die Felgeneinleger dazu bei, dass die Reichweite des Fahrzeugs erhöht und die Geräuschentwicklung minimiert wird. Gleichzeitig sind sie echte Eyecatcher und stärken die Markenidentität“, erklärt Luitpold Haarländer, Head of Business Area Plastic Decoration Sales & Marketing Management Automotive bei KURZ. Heißprägen PERFORMANCE+ ermöglicht eine große Bandbreite unterschiedlicher Gestaltungsoptionen – von eleganten Echtchrom-Looks über Metallisierungen in verschiedenen Farbtönen bis hin zu Farbgradienten und holografischen Effekten. Letztere werden erstmals auf der diesjährigen FAKUMA vorgestellt. Darüber hinaus finden am Stand Live-Demonstrationen statt, bei denen Felgeneinleger mit effektvollen Metallisierungen versehen werden.
Des Weiteren stellt KURZ das futuristische Designkonzept Crystal Steering Wheel aus, das in Kooperation mit Swarovski Mobility entstand und dank der integrierten Swarovski-Kristalle ein absoluter Eyecatcher ist. Dabei setzen die Kristalle nicht nur optische Akzente, sondern sind auch mit hauchdünnen transparenten Touchsensoren der KURZ-Tochterfirma PolyIC ausgestattet. Darüber lassen sich verschiedene Fahrzeugfunktionen steuern. „Hier passt alles zusammen: Mit ihrem edlen Look und ihrer optischen Tiefe erzeugen die Kristalle ein luxuriöses Ambiente im Innenraum. Gleichzeitig sorgen sie für einen Wow-Effekt, da sich die integrierten Funktionen erst auf den zweiten Blick offenbaren“, erklärt Luitpold Haarländer.
In Kooperation mit ams OSRAM präsentiert KURZ eine wegweisende Innovation für den Bereich Licht- und Oberflächengestaltung – sowohl für den Interiorbereich als auch im Exterior Design. Beide Unternehmen haben ein Verfahren entwickelt, welches die CO2-effiziente Umsetzung von Ambient-Light-Effekten und die Integration von Mini-LEDs auch für organische Formen ermöglicht. Mittels In-Mold-Dekoration veredelte Blenden werden dabei über Functional Foil Bonding (FFB) mit Mini-LEDs versehen. Von der Beleuchtungsfunktion wie Brems- und Blinklicht bis hin zu individuellen Bedienelementen mit Hidden-til-lit-Technologie lassen sich damit anspruchsvolle und funktionale Effekte umsetzen.
Die Messehighlights von KURZ werden durch ein Frontblendenkonzept abgerundet, das erst vor Kurzem mit dem renommierten SPE Automotive Award 2024 ausgezeichnet wurde. Das Front Panel ist mit DECOPUR® veredelt: Die innovative Prozesstechnologie von KURZ ermöglicht es, Bauteile mit komplexer Geometrie aus Polypropylen (PP) in derselben Maschinenschließeinheit auszuformen, gleichzeitig zu dekorieren und im nächsten Schritt nahtlos mit einer 0,3 mm dünnen langlebigen und selbstheilenden Schicht aus Polyurethan (PUR) zu überfluten. Durch den Einsatz dieser maßgeschneiderten Lösung lassen sich Kosten sparen, und das Gewicht kann gesenkt werden. In Verbindung mit der hocheffizienten IMD-Dekoration liefert KURZ damit einen Ansatz zur Verbesserung der CO2-Bilanz.
Das hochglänzende, kristalline und beständige Finish ist ideal für den Einsatz im Exterior-Bereich geeignet. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Rohstoffhersteller SABIC, dem Maschinenhersteller ENGEL AUSTRIA und der KURZ-Tochter Schöfer umgesetzt, die auf die Herstellung von hochwertigen Werkzeugen spezialisiert ist.
Funktionalität trifft Design
Homogene Oberflächen, stylisches Design und intelligente, intuitive Touchbedienung prägen nicht nur die Gestaltung von Fahrzeugkonzepten, sondern vor allem auch das Zuhause von morgen. Im Smart Home gewinnt die harmonische Verbindung von Design und Funktionalität immer mehr an Bedeutung. Auf der FAKUMA stellt KURZ Lösungen vor, die diesen Trend unterstützen. Zu den Highlights gehören die durchdachten Konzepte für Human-Machine Interface Panels (HMI Panels) für Haushaltsgeräte und Smart-Home-Anwendungen. In Kooperation mit dem Mechatronik-Spezialisten Marquardt und der KURZ-Tochter PolyIC als Hersteller von Touchsensoren und gedruckter Elektronik sind Bedienblenden mit homogener Oberfläche und ansprechendem Shy Tech Design entstanden. Via IMD lassen sich zusätzlich hinterleuchtbare Icons, Logos oder Artworks spielend leicht in nur einem Arbeitsschritt in Oberflächen integrieren.
Nicht nur im Innenraum spielt Veredelung eine zunehmend wichtige Rolle – künftig wird Design auch im Bereich der Klima- und Wärmepumpentechnik ein entscheidendes Kaufargument darstellen. KURZ entwickelt bereits heute entsprechende Lösungen für das Aufwertung des Produktdesigns, mit denen sich Anlagenhersteller von der Konkurrenz abheben können. Einige Highlights präsentiert der Dünnschichtspezialist auf der FAKUMA. Die Demonstratoren umfassen smarte Bedienelemente und Displayanwendungen, die sich mittels IMD und Heißprägen umsetzen lassen und darüber hinaus die vielfältigen Möglichkeiten der Sensortechnologien der KURZ-Tochter PolyIC aufzeigen. Dazu gehört unter anderem PolyTC® VarioSym – eine Technologie, die auf einer Mehrschicht-Konstruktion aus Touchsensor, Diffusionsschicht sowie einer schwarzen, blickdichten und nichtleitenden Deckschicht basiert. Letztere ermöglicht das digitale Lasern personalisierter Icons und Beschriftungen.
Des Weiteren werden Displays mit PolyTC® Colorful Pictures auf der FAKUMA ausgestellt. Dabei handelt es sich um eine innovative Sensortechnologie, die es ermöglicht, farbenfrohe statische Bilder auf Touchsensoren zu integrieren und somit das Erscheinungsbild der Bedienoberfläche ansprechend zu gestalten.
Kooperation mit ARBURG: Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte
Bereits in den vergangenen Jahren haben KURZ und der Maschinenhersteller ARBURG zahlreiche Innovationen für die Kunststoffindustrie vorgestellt. Bei der diesjährigen FAKUMA setzen beide Spezialisten die erfolgreiche Zusammenarbeit fort und zeigen anschaulich auf, wie sich mittels moderner Technologien robuste und gleichzeitig ansprechend gestaltete Produkte realisieren lassen. Dabei interpretieren KURZ und ARBURG einen echten Klassiker neu. Das Ziel war es, angelehnt an ein traditionelles konisches Bierglas einen haltbaren Becher zu entwickeln, der insbesondere für den Einsatz im Außenbereich sowie auf Festivals geeignet ist. Am ARBURG-Stand 3101 in Halle A3 fertigt ein elektrischer Allrounder 630 A mittels modernster Spritzgusstechnologie einen Becher aus aus dem BPA-freien Polymer TritanTM Copolyester von EASTMAN. Veredelt wird dieser auf einer vollautomatisierten Heißprägemaschine der KURZ-Tochter BAIER.
Weitere Informationen rund um den Messeauftritt und die Lösungen von KURZ erhalten Interessierte auf der Website zur FAKUMA 2024.
Auf einen Blick
FAKUMA 2024 vom 15. bis zum 19. Oktober 2024 in Friedrichshafen
LEONHARD KURZ Stiftung & Co. KG: Halle A4, Stand 4111
Schwerpunkte des Messeauftritts: Automotive, HVAC & Home Appliances, Sustainability
Partnerstände:
ARBURG GmbH + Co KG: Halle A3, Stand 3101
DECKERFORM Technologies GmbH TOYO: Halle A5, Stand 5205
ENGEL AUSTRIA GmbH: Halle A5, Stand 5203
FRIMO Innovative Technologies GmbH: Halle A1, Stand 1432
SABIC Deutschland GmbH: Halle A4, Stand 4116