01/2007 über einen 12-monatigen Praxistest aller aktuellen Spamfilter-Technologien.
Die Redakteure legten bei der Testumgebung größten Wert auf realistische Bedingungen für Privatanwender und Unternehmen und sammelten in einem aufwändigen Verfahren täglich frischen Spam von eigens eingerichteten E-Mail-Adressen.
Über mehrere Monate waren drei grundsätzlich differierende Filteransätze identischem Spam ausgesetzt. Fünf Filtergeräte, zum Beispiel von Symantec und McAfee, zwei externe Filterdienstleister sowie die Webmailer von GMX und Web.de, stellten sich dem Test.
Ergebnis: Selbst die Leistungen der Produkte mit ähnlicher Technologie variieren enorm, doch ein Allheilmittel gibt es bislang nicht. Die einigende Klammer: Alle getesteten Filter nutzen Linux als Betriebssystem.
Fünf weitere Artikel zu Spam
Den Spam-Schwerpunkt rundet das Linux-Magazin mit fünf weiteren Recherchen zum Thema Spam ab. Unter anderem berichtet eine Expertin über die Hintergründe und Profiteure des Spam-Geschäfts in Russland. So soll ein Versand an 100 Millionen Adressen bereits ab 100 Euro zu bekommen sein. Außerdem werden manipulierte Endlos-Verlinkungen, so genannte „Teergruben“, als trickreiche Rache gegen Spammer diskutiert und wirkungsvolle Ratschläge zur Spam-Verminderung für IT-Verantwortliche beschrieben.
Testergebnis
Den idealen Müllschlucker gibt es nicht. Alle getesteten Filter lassen entweder mehr oder weniger Spam-Nachrichten unbehelligt durch oder sie sortieren manch erwünschte E-Mail als Spam ein (False Positives), was in der Praxis noch ärgerlicher ist als die Spam-Mail selbst. Denn der Kampf gegen Spam gleicht dem Wettlauf zwischen Hase und Igel:
Alle Abwehrstrategien der marktgängigen Antispam-Hersteller können die Müll-Versender vor dem Verbreiten einer Massenmail im Praxisversuch durchtesten. Wird ein Spam-Entwurf im Testlauf gefiltert, optimieren die Spammer diesen so lange, bis die Werbenachricht den Weg zu den meisten Empfängern findet. Da für den Anwender fälschlich als Spam deklarierte Mitteilungen nicht akzeptabel sind, bleibt derzeit nur, sich mit einer gewissen Prozentzahl von Spam im Posteingang abzufinden.
Der Spam-Anteil an allen E-Mails soll laut mehrerer Untersuchungen zurzeit rund 90 Prozent betragen und lässt sich mit einer geeigneten Lösung immerhin auf unter 10 Prozent drücken.