Das neue IT-System soll der Universitätsverwaltung als Grundlage dienen, um die Möglichkeiten des neuen Hochschulfreiheitsgesetzes nutzen zu können. Mit dem Gesetz hat der nordrhein-westfälische Landtag eine umfassende Reform des staatlichen Hochschulwesens eingeleitet und die Autonomie der Hochschulen gestärkt. Die Hochschulen haben weit reichende Kompetenzen für Finanz-, Personal- und Organisationsentscheidungen erhalten.
„Die Autonomie wollen wir zielgerichtet nutzen, um national und international wettbewerbsfähig zu bleiben. Und hierzu ist unternehmerisches Denken erforderlich. Bei einem Haushaltsvolumen von mehr als 131 Millionen Euro und rund 26,5 Millionen Drittmittel jährlich wird einem die Dimension dieser Aufgabe schnell bewusst“, sagte Universitätskanzler Jürgen Plato bei der Vertragsunterzeichnung in Paderborn. Notwendige Grundlagen hierfür seien geeignete betriebswirtschaftliche Instrumente und praxistaugliche IT-Werkzeuge, ergänzt Plato: „Mit dem neuen Rechnungswesen erhalten wir aktuelle Informationen über die tatsächliche Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage unserer Universität. Auf dieser Basis können wir Entscheidungen zielgerichteter treffen und unsere Ressourcen effizienter steuern.“
Die Universität Paderborn ist nach der Fachhochschule Münster, der Universität Düsseldorf und der Universität Münster bereits die vierte Hochschule in Nordrhein-Westfalen, die sich in diesem Jahr für die Lösung der MACH AG entschieden hat.
Von der hohen Verbreitung bei Universitäten und Fachhochschulen – unter anderem zählen die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die Technische Universität Kaiserslautern, die Ruhr-Universität Bochum, die Hochschule Bochum und die Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg zu den Anwendern – wird auch die Uni Paderborn profitieren können, weil Erfahrungen auf kurzem Weg ausgetauscht werden können.
Im Januar 2010 will die Uni Paderborn vollständig auf die kaufmännische Buchführung mit der neuen Software umgestiegen sein. Dann soll die Buchhaltung transparenter und differenzierter als mit dem derzeitigen System laufen. Internes und externes Rechnungswesen werden von diesem Zeitpunkt an integriert betrieben – bei einmaliger Dateneingabe und ohne Schnittstellen. Derzeit sind Kostenrechnung und Buchhaltung bzw. Haushalt noch voneinander abgekoppelt. In einem weiteren Schritt soll die Beschaffung vollständig elektronisch realisiert sein.
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Kaufmännisches Rechnungswesen an Hochschulen:
In fast allen Bundesländern stellen Hochschulen in den nächsten Jahren ihr Rechnungswesen um. Dahinter verbirgt sich im Grundgedanken die kaufmännische Buchführung und die Bilanzierung, wie sie in jedem Betrieb üblich ist – allerdings mit bestimmten inhaltlichen Anpassungen für den Hochschulbereich. Die integrierte Verbundrechnung gliedert sich in mehrere, aufeinander abgestimmte Teile. In der Vermögensrechnung – sie kommt der kaufmännischen Bilanz gleich – wird das gesamte Vermögen angegeben. Der Gesamtressourcenverbrauch wird über die Ergebnisrechnung ermittelt, wie auch in der kaufmännischen Gewinn- und Verlustrechnung. Mit der Finanzrechnung, sie entspricht dem jetzigen Haushalt, wird die Zahlungsfähigkeit überwacht.