Die Optimierung der IT-Infrastruktur in Unternehmen wird immer wichtiger, da die Rechenzentren bezüglich Leistung und Speicherplatz zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Hardware Virtualisierungs-Technologie dient dazu, die zahlreichen Hardware-Einheiten auf weniger Systeme zu reduzieren. Außerdem können damit alte IT-Umgebungen erneuert werden. Denn die Wartung älterer Hardwaregenerationen ist schwierig und teuer. Mit Hilfe der Windows Server Virtualisierung arbeiten Software und Hardware getrennt voneinander. So hilft die Lösung auch bei Systemwiederherstellung nach Abstürzen.
Microsoft System Center Virtual Machine Manager
Die unter dem Codenamen "Carmine" bekannte Technologie ist eine zentralisierte Enterprise Management-Lösung für das virtualisierte Rechenzentrum. Der System Center Virtual Machine Manager gehört zur System Center Produktfamilie. Er ist auf die Anforderungen von virtuellen Maschinen (VM) zugeschnitten und wurde entworfen, um höhere physikalische Server-Auslastung, zentrale Verwaltung der Infrastruktur von VMs sowie die schnelle Versorgung neuer virtueller Maschinen zu gewährleisten. So kann der Virtual Machine Manager einen neuen virtuellen Server in wenigen Minuten online bringen. Dies erforderte bisher mehrere Wochen. Die Beta-Testversion wird in den nächsten 90 Tagen auf den Markt kommen. In der zweiten Hälfte 2007 soll der System Center Virtual Machine Manager in Produktion gehen.
Übernahme von Softricity
Auf dem Kongress in Seattle hat Microsoft Pläne bekannt gegeben, Softricity, Anbieter von SoftGrid Desktop Virtualisierungs-Plattformen, zu übernehmen. Mit der Softricity Anwendungs-Virtualisierungs-Technologie laufen Programme in einer geschützten "Sandbox"-Umgebung, ohne auf dem Betriebssystem installiert werden zu müssen oder es zu verändern. Das verhindert Anwendungs-Konflikte. Auch zeitraubende Tests, die bisher vor der Installation von neuen Anwendungen, Upgrades oder Patches erforderlich waren, sind nicht mehr notwendig. Die Anwendungs-Virtualisierungs-Lösungen auf Basis der Softricity-Technologie ermöglichen Windows-Nutzern, die TCO von Desktop-Installationen zu verringern. Die Anwendungen werden zentral installiert, verwaltet und danach in Form eines virtualisierten Images direkt auf den Desktop des Kunden ausgeliefert. Dieses virtualisierte Image beeinflusst weder das Betriebssystem noch andere Anwendungen auf dem Desktop und erfordert kein Zusammenspiel mit diesen. Zusätzlich ermöglicht die Softricity-Technologie Anwendungs-Streaming, um den Nutzern schnelleren Zugriff auf die Programme zu gewähren als jemals zuvor. Schließlich gewährleisten Technologien von Softricity Anwendungsverträglichkeit und beschleunigen die unternehmensweite Umstellung auf Windows Vista. Die Lösung von Softricity ist bereits heute in Microsoft Systems Management Server (SMS) 2003 integriert.
Nächste Virtualisierungs-Stufe
Seit Microsoft im April 2006 den Virtual Server 2005 R2 zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellt hat, wurde dieser mehr als 200.000 Mal heruntergeladen. Wollen Unternehmen, die heute den Virtual Server 2005 einsetzen, ihre virtuellen Maschinen auf Windows Server "Longhorn" umstellen, profitieren sie von Investitionsschutz. Denn die VMs können vom Virtual Server weiter verwertet werden. Zudem verläuft die Umstellung sehr einfach, da lediglich die Dateien der virtuellen Maschinen auf den neuen Server umkopiert werden müssen. Microsoft arbeitet mit Industriepartnern wie AMD und Intel zusammen, um den Kunden Hardware-unterstützte Virtualisierung mit Virtual Server 2005 R2 SP1 zu bieten. Weiterhin kooperiert das Unternehmen mit Intel bezüglich des Designs und der Spezifikation des Intel Virtualization for Directed I/O (Intel VT-d) und arbeitet mit ADM an neuen Innovationen wie der AMD I/O Virtualisierungs-Technologie. Auch OEMs (Original Equipment Manufacturers) wie Dell, HP und IBM unterstützen die Virtualisierungs-Strategie von Microsoft.
Um ein Standard Management Application Programming Interface (API) über die DMTF zu entwickeln, arbeitet der Software-Hersteller mit anderen führenden Hardware-Anbietern zusammen. Microsoft fördert die Interoperabilität von Virtualisierungs-Technologien und regt Innovationen rund um die Virtual Machine-Lösungen an. Daher bietet das Unternehmen weiterhin kostenfreie Lizenzen für das Virtual Hard Disk (VHD)-Dateiformat für virtuelle Maschinen an, die mit Virtual Server und Windows Server "Longhorn" Hardware Virtualisierungs-Produkten kompatibel sind. Mehr als 45 OEM-Partner haben ein entsprechendes Lizenzabkommen unterzeichnet. Dazu gehören Brocade, Fujitsu-Siemens, Network Appliance und Softricity.