Zu klären sei, ob Klimaanlagen weiterentwickelt werden können, um das Ausströmen des Kältemittels zu verhindern, oder ob das Kältemittel modifiziert werden kann, um das Entflammen im Fall des Austritts zu verhindern. Geprüft werde auch, ob die Autoindustrie auf ein anderes Kältemittel wechselt, "also möglicherweise doch CO2", so Eichhorn. "Es muss klar sein, dass ab 1. Januar 2013 weiterhin das herkömmliche Mittel 134a eingesetzt werden kann." Deshalb fordert der VDA von der EU eine Übergangsfrist. "Die Industrie ist der Auffassung, dass ein weiteres, wenigstens sechsmonatiges Moratorium oder eine sonstige Genehmigung benötigt wird. Wir brauchen rechtliche Klarheit. Hersteller, die R1234yf nicht einsetzen wollen, dürfen von Brüssel nicht dazu gezwungen werden." Auf einen festen Zeitpunkt, wann die Industrie eine Lösung präsentieren kann, wollte sich Eichhorn jedoch nicht festlegen. "Wie lange die Lösungen brauchen, ist noch unklar. Wir brauchen eine vernünftige Lösung - und dafür benötigen wir Zeit."
Obwohl Umweltverbände im Vorfeld vor der Feuergefährlichkeit gewarnt hatten, zeigt sich der VDA immer noch überrascht. "Dass das Kältemittel so reagiert und sich nach dem Ausströmen selbst entzündet, war aus den durchgeführten Tests nicht nachzuvollziehen", sagte Eichhorn. "Das ist etwas, womit niemand aufgrund der Materialeigenschaften gerechnet hatte. Die Daimler-Ergebnisse haben alle Experten überrascht."
Daimler hatte im September mitgeteilt, das neue Kältemittel R1234yf habe sich in eigenen Tests im Motorraum entzündet. Deshalb werde man weiterhin das bewährte Kältemittel R134a einsetzen. Inzwischen will auch Volkswagen das neue Mittel vorerst nicht einsetzen.