Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) in Heidelberg untersuchten die Risikofaktoren, die durch Änderungen des Lebensstils beeinflussbar sind. Das Ergebnis: Für fast 13 Prozent der Brustkrebserkrankungen nach den Wechseljahren ist mangelnde körperliche Aktivität verantwortlich, mehr als 19 Prozent der Brusttumoren sind allein auf den Einsatz von Hormonersatzpräparaten zurückzuführen. Schon seit einigen Jahren weiß man: Je länger eine Frau Hormontabletten einnimmt, desto größer ist das Brustkrebsrisiko. Frauenärzte setzen Hormontherapien deshalb so kurz und so niedrig dosiert wie möglich ein.
Nicht beeinflussbare Faktoren, wie Brustkrebs in der Familie oder der Zeitpunkt der ersten Regelblutung, bedingten zusammen rund 37 Prozent aller Brustkrebsfälle nach den Wechseljahren. Das bedeutet, dass zwei Faktoren, die jede Frau selbst in der Hand hat, für vergleichbar viele Fälle von Brustkrebs verantwortlich sind.
Für Überraschung sorgen zwei weitere Resultate: Beim Faktor Alkoholkonsum konnte kein entscheidender negativer Effekt auf das Brustkrebsrisiko festegestellt werden – eine regelmäßig genossene geringe Menge Alkohol wirkt sogar leicht vorbeugend. Außerdem lassen sich nur etwa drei Prozent der Brustkrebserkrankungen auf Übergewicht zurückführen. Studien aus den USA stellten jedoch einen weitaus bedeutenderen Zusammenhang her. dkfz-Expertin Dr. Karen Steindorf erklärt im NetDoktor.de-Gespräch: „Die Teilnehmerinnen der US-Studien hatten einen deutlich höheren Body Mass Index. So extrem Übergewichtige gibt es in Deutschland gar nicht.“ Die in der aktuellen Studie ermittelten Werte spiegelten also die Situation in Deutschland wider und können in Ländern mit anderen Lebensstilen abweichen.
NetDoktor.de bietet viele aktuelle Informationen zu Thema Brustkrebs. Weitere Informationen zu dieser Studie sind nachzulesen unter http://www.netdoktor.de/....