Doppelten Grund zum Feiern bot das Jubiläum des Stipendiums: Zehn Jahre cast&cut- Stipendium und 20 entstandene Kurzfilme. Die Filme der Stipendiaten, gedreht in der Region Hannover, stehen im Wettbewerb der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, des Festivals International du Court Métrage Clermont Ferrand und der Internationalen Filmfestspiele Cannes, sie werden bei arte, 3sat, NDR und ZDF ausgestrahlt. Anlässlich des Jubiläums hat die die Stiftung Kulturregion Hannover ihren Produktionskostenzuschuss verdoppelt, so dass nordmedia und die Stiftung nun insgesamt 15.000 Euro Produktionskostenzuschuss den Stipendiaten zur Verfügung stellen.
Das alle drei Jahre stattfindende mehrtägige cast&cut-Symposium schließt sich direkt an den Premierenabend an: Referenten wie Alexandra Gramatke (Geschäftsführerin, KurzFilm- Agentur Hamburg e. V.), Andrea Schütte (Produzentin, Tamtam Film GmbH, Hamburg), Anette Unger (Produzentin, Bremedia Produktion GmbH) und Sol Bondy (Produzent One Two Films GmbH, Berlin und Bremen) werden allen den Stipendiaten aus ihren Tätigkeitsfeldern berichten, so dass das Symposium sowohl zur Vernetzung und Kontaktpflege untereinander, als auch zur Weiterbildung dient. Das 3. cast & cut-Symposium endet am 13. Oktober 2012 nach einer Filmschau über die aktuellen Arbeiten der Stipendiaten im Kino im Sprengel.
cast&cut ist nach wie vor einzigartig in Deutschland. Hier können sich Filmemacher ein Wunschprojekt erfüllen und ihre Handschrift weiterentwickeln. Regelmäßig kehren die Stipendiatinnen und Stipendiaten an ihren Stipendienort zurück, um sich bei mehrtägigen Symposien zu vernetzen und mit Fachreferenten auszutauschen. So ist eine lebendige cast&cut-Gemeinschaft gewachsen. Mit ihren Filmen und den in Hannover erworbenen Er fahrungen sind die Stipendiaten zu Botschaftern des cast&cut-Stipendiums für die Region Hannover geworden.
Besonderen Dank an: Gundlach Wohnungsunternehmen, der Firma Chroma Film & TV GmbH & Co. KG, der HBK Braunschweig, dem Studiengang Szenografie-Kostüm der Hochschule Hannover, der Firma FILMBLICK Hannover sowie allen Sponsoren und hilfreichen Händen, die an den Kurzfilmproduktionen der vergangenen zehn Jahre beteiligt waren. Dank auch an die Jury, die mit ihrer Auswahl immer wieder ein gutes Gespür beweist.
Die Stipendiatinnen und ihre Filme:
Rita Bakacs, 1976 in Ungarn geboren, studierte Literaturwissenschaften in Köln und Rochester (New York). Als Lektorin, Redakteurin und Autorin arbeitete sie für Film- und Fernsehproduktionen. Ihre Dokumentarfilmausbildung erhielt Rita Bakacs berufsbegleitend bei Andres Veiel an der Filmschule Hamburg Berlin. Ihre Arbeiten wurden auf internationalen Festivals gezeigt und prämiert. Am Moving Image Lab der Universität Lüneburg arbeitet sie zur Zeit an einem Forschungsprojekt zur digitalen Zukunft des Fernsehens mit. Für ihren Dokumentarkurzfilm ÜBERGANG, den sie von Januar bis Juni 2011 drehte, erhielt sie zusätzlich eine Unterstützung des NDR.
ÜBERGANG: Gräber müssen heute günstig und pflegeleicht sein. Ein populäres Angebot ist die Urnenbeisetzung in der freien Natur. Der Film beobachtet Protagonisten inmitten dieser kulturellen Umwälzung: Trauernde im Wald, Menschen auf der Suche nach dem Baum, an dem sie begraben sein wollen und Entrepreneure aus der Bestattungsbranche. Sendetermin: Di/Mi, 13./14.11.12, 00.00 Uhr, NDR-Fernsehen (Erstausstrahlung)
Carolina Hellsgård lebt und arbeitet als Regisseurin und Autorin in Stockholm und Berlin. Sie studierte an der UdK Berlin und erhielt eine Förderung des DAAD für Los Angeles. Dort studierte sie Regie und Drehbuch. Ihr jüngster Film »Hjältar« feierte seine Premiere auf den Int. Filmfestspielen Berlin 2012. Von Juli bis Dezember 2011 verwirklichte Carolina Hellsgård in Hannover ihr Kurzfilmprojekt LÄUFER mit einer zusätzlichen Produktionsförderung der nordmedia Fonds GmbH.
LÄUFER: Amal, ein 13-jähriger Flüchtling aus dem Libanon, ist der Drogenläufer eines älteren Dealers in der U-Bahn Hannover. Er lebt ein isoliertes Leben in einem Asylheim, außerhalb der Stadt. Eines Tages trifft er ein junges Mädchen, das seine Rettung sein könnte.