"Wir freuen uns nun in Russland vertreten zu sein. Sankt Petersburg ist eine dynamische Stadt mit einer technologiegeprägten Wirtschaftsstruktur. Zudem ist diese Metropole der logistische Knotenpunkt zwischen der Russischen Föderation und Nord- und Westeuropa. Der aktuelle Beitritt Russlands zur WTO wird unsere guten Wirtschaftsbeziehungen weiter stärken", betonte Dr. Horzetzky. Schon jetzt steht Russland auf Platz 10 der wichtigsten Handelspartner Nordrhein-Westfalens.
Die Repräsentanz NRW.INVEST Russia wird zukünftig von Sankt Petersburg aus in ganz Russlandfür den Investitionsstandort Nordrhein-Westfalen werben. Schon heute sind rund 400 russische Tochterfirmen im westlichsten Bundesland Deutschlands zuhause. Davon kommen allein 20 Prozent aus Sankt Petersburg. "Mit dem Beitritt Russlands zur WTO erwarten wir, dass die russische Wirtschaft sich noch stärker globalisieren wird", erklärte Petra Wassner, Geschäftsführerin von NRW.INVEST. "Russische Firmen werden zukünftig stärker in Europa präsent sein wollen. Wir erwarten gerade bei den technologieorientierten Firmen und im Stahlsektor ein hohes Interesse der russischen Wirtschaft am Standort Nordrhein-Westfalen", unterstrich Wassner.
Schon heute entwickelt das russische Unternehmen Optogan GmbH im Technologiezentrum MST-Factory in Dortmund Chiptechnologien, die in der firmeneigenen Pilotlinie getestet werden. Aber auch andere Branchen stehen im Fokus, so auch das Unternehmen Monforts Werkzeugmaschinen in Mönchengladbach. Durch die Einbindung in die russische Kirovsky-Gruppe wurden der Innovationsprozess gefördert, die Arbeitsplätze gesichert und der Zugang zu neuen Kundengruppen in Osteuropa geschaffen.
Ziel der neuen Repräsentanz ist es, die direkten Kontakte zur russischen Wirtschaft, zu Verbänden, Institutionen, Kammern und zur Politik zu intensivieren, um sie über die Stärken des Wirtschaftsstandortes Nordrhein-Westfalen zu informieren. Darüber hinaus sollen russische Investoren angesprochen werden.
Die Leitung der neuen Repräsentanz in Russland übernimmt Tatjana Schwarzkopf. Die aus Sankt Petersburg stammende Germanistin studierte an der Pädagogischen Universität St. Petersburg und verfügt über jahrzehntelange Erfahrungen in internationalen Beziehungen und Wirtschaftsthemen. Stellvertretende Leiterin wird Dr.-Ing. Tatiana Kryachkova, die an der Staatlichen Universität für Technologie und Design St. Petersburg promovierte.
Wirtschaftsbeziehungen Nordrhein-Westfalen/Russland
Das Außenhandelsvolumen zwischen Russland und Nordrhein-Westfalen betrug im vergangenen Jahr rd. 13 Milliarden Euro. Der NRW-Anteil an den deutschen Exporten nach Russland betrug im Jahr 2011 16,5 Prozent und bei den Importen aus Russland 18,2 Prozent. Nordrhein-Westfalen importiert Waren und Dienstleistungen aus Russland im Wert von rund 7,4 Milliarden Euro. Neben Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas und Kohle sind Metalle und chemische Produkte Hauptimportgüter. Gleichzeitig exportierte Nordrhein-Westfalen für 5,7 Milliarden Euro Waren und Dienstleistungen nach Russland. Die wichtigsten Exportgüter sind Maschinen, Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile sowie chemische Erzeugnisse.
In Nordrhein-Westfalen sind rund 400 Unternehmen mit russischem Kapitalanteil vertreten. Umgekehrt gibt es derzeit rund 6.100 Firmen mit deutscher Beteiligung in Russland. Der Anteil der Firmen aus Nordrhein-Westfalen wird auf über 30% geschätzt.Außerdem ist jeder Vierte der rund 196.000 in Deutschland lebenden russischen Staatsbürger in Nordrhein-Westfalen zuhause.