Beim Einsatz dieser neuen Technologien muss aber gleichzeitig auch der Sorge der Kunden vor einem Datenmissbrauch Rechnung getragen werden. Dies gilt ganz besonders, wenn umfassende Bewegungs- und Ernährungsprofile erstellt werden – selbst wenn dies zum Zweck der Gesundheitsvorsorge geschieht, wie im Beispiel der Ernährungsberatung für Risikopatienten. Zur Wahrung der informationellen Selbstbestimmung verbleiben die persönlichen Gesundheitsdaten daher beim Patienten, welcher seinem Berater erlauben kann, Auswertungen der Daten mittels sogenannter „Smart Services“ durchzuführen. Anstatt, wie bei Apps auf Smartphones üblich, die Daten an einen zentralen Verarbeitungsserver in der „Cloud“ zu liefern, dort zu verarbeiten und anschließend dem Kunden die durch Algorithmen gewonnenen Erkenntnisse zurückzuspielen, soll dieser Prozess umgekehrt werden. Die Daten werden beim Kunden in seiner persönlichen, speziell für Sicherheit und Vertraulichkeit entwickelten IT-Umgebung – seiner „Home Cloud“ – gespeichert. Personalisierte Algorithmen – Smart Services – kommen zu den Daten und bearbeiten diese, ohne sie weitergeben zu können. Auf diese Weise behält der Patient die volle Kontrolle über seine Daten.
In dem vom Oldenburger OFFIS – Institut für Informatik koordinierten Projekt arbeiten das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI, Saarbrücken), die Hochschule Kaiserslautern (HS-KL, Campus Zweibrücken), das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso, Saarbrücken), die Universitätsklinik für Geriatrie der Universität Oldenburg, die Firmen T-Systems International (Frankfurt/Main) und EUROKEY (Saarbrücken) sowie der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB, Mönchengladbach) zusammen.