- Der Umsatz steigt in den ersten drei Monaten 2010 gegenüber der Vorjahresperiode um 59% auf CHF 1.04 Mio. Der Gesamtertrag in den ersten drei Monaten 2010 steigt gegenüber der Vorjahresperiode um 41% auf CHF 1.87 Mio.
- OpenLimit erhält von Fujitsu Technology Solutions einen Grossauftrag für das Projekt DiBAS der Bundesagentur für Arbeit
- OpenLimit meldet Bürgerclient zur Zertifizierung an
- Fujitsu und OpenLimit erhalten BSI-Zertifikats-ID für die Langzeitspeicherungslösung SecDocs und bereiten diese für den internationalen Einsatz vor
Allgemeine Entwicklung
OpenLimit konnte im ersten Quartal auf den Erfolgen des Vorjahres aufsetzen. Bereits in den ersten drei Monaten des neuen Geschäftsjahres konnte, nach der Beauftragung des Grossprojekts Bürgerclient im November 2009, ein weiterer Grossauftrag im 7stelligen EUR-Bereich sowie weitere Meilensteine erreicht bzw. akquiriert werden. Am 08. Februar 2010 erhielt OpenLimit von Fujitsu Technology Solutions den Grossauftrag für das Projekt DiBAS der Bundesagentur für Arbeit. In dem über fünf Jahre laufenden Grossprojekt wird der Aktenbestand der Bundesagentur für Arbeit digitalisiert und anschliessend mit den OpenLimit Servertechnologien elektronisch unterschrieben. Dieser Vorgang garantiert eine beweissichere Archivierung der digitalisierten elektronischen Dokumente. Da die Bundesagentur für Arbeit über ein grosses Archiv an Dokumenten verfügt und auch der laufende Posteingang digitalisiert wird, werden nach Schätzungen ca. ein bis drei Milliarden Dokumente mit OpenLimit Technologien signiert. DiBAS ist somit eines der größten und ambitioniertesten Projekte der öffentlichen Hand in Europa. Das Auftragsvolumen setzt sich aus einer festen Vergütung für Softwarelizenzen, Dienstleistungen, Softwarepflege pro Jahr und einer variablen Komponente pro getätigter Dokumentsignatur zusammen. Auf Basis dieser Parameter, ergibt sich ein Auftragsvolumen im 7stelligen EUR-Bereich über die nächsten fünf Jahre.
Im Rahmen der diesjährigen CeBIT, hat OpenLimit am 04. März 2010 die Zertifizierung des Bürgerclients, der Anwendersoftware für den neuen Personalausweis ('nPA'), der ab dem 01. November 2010 ausgegeben wird, offiziell beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) beantragt. Das Projekt entwickelt sich demnach planmässig. Der nPA war ausserdem eines der zentralen Themen am CeBIT-Messestand im März des Bundesministerium des Innern, wo viele Unternehmen und Behörden des nPA-Anwendertests den von OpenLimit entwickelten Bürgerclient demonstrierten. Hier wurde die breite Spanne der Anwendungsszenarien mit dem nPA deutlich demonstriert, wie z. B.: online Shopping, Formularmanagement, Kfz-Anmeldung, online Kontoeröffnung, Webportal-Login, Altersverifikation oder online Versicherungsanträge.
OpenLimit hat in den letzten Jahren in die Entwicklung einer Middlewarekomponente für die Langzeitspeicherung investiert. Am 05. März 2010 erhielten Fujitsu und OpenLimit die BSI-Zertifikats-ID für die Langzeitspeicherungslösung SecDocs, die auf den OpenLimit Middlewarekomponenten für die Langzeitspeicherung aufsetzt. Die Zertifizierung erfolgt gemäß den internationalen Sicherheitskriterien 'Common Criteria EAL4+', auf Grundlage des ArchiSafe-Schutzprofils und orientiert an der Technischen Richtlinie 03125. Damit ist SecDocs die erste Lösung, die bezüglich der für die Beweiswerterhaltung bei der Langzeitspeicherung entscheidenden Basistechnologien vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in Deutschland evaluiert wird. Da das Zertifikat bislang global das einzige seiner Art ist, wird es auch im Ausland anerkannt und maßgeblich gewichtet. SecDocs ist damit fit für den Einsatz auch jenseits der EU-Grenze, wie etwa in Ländern wie Asien oder USA.
OpenLimit konnte sich ausserdem in vielen weiteren Projekten, rund um das Thema elektronische Signatur / Authentisierung, erfolgreich positionieren. In einer engen Zusammenarbeit mit dem Unternehmen CIT aus Baden- Württemberg konnte z. B. eine Lösung für die Stadt Nürnberg erstellt werden, welche die Signatur von PDF Formularen ermöglicht. Die Stadt Nürnberg setzt bereits seit vielen Jahren auf die Middleware von OpenLimit. So stellt dieses Projekt einen weiteren Meilenstein der Zusammenarbeit dar. OpenLimit stellt mit dem sogenannten CRL-Loader seine Fähigkeit unter Beweis, neue Produkte für seine Kunden zu entwickeln. Konkret ist dies am Beispiel des CRL-Loader (Sperrlistendienst) für die kontinuierliche Aktualisierung der Sperrlisten. Hier stellt OpenLimit ein neues Produkt mit umfangeichen Features für den Rechenzentrumseinsatz zur Verfügung, welches mit dem Bundesland Baden-Württemberg schon seinen ersten Kunden gefunden hat. Für das Bundesland Baden-Württemberg wurde die Migration der Version 3 in den Webservice vorgenommen. Das Ziel war, eine Betriebssystemunabhängigkeit zu erreichen. OpenLimit ist stolz, diese für den Kunden wichtige Projektanforderung schnell und umfassend realisiert zu haben.
Produktentwicklung
Im Rahmen der Pflege der OpenLimit Technologiefamilie v2 wurden die OpenLimit Technologien CC-Sign und S-TRUST Signit einer erneuten Re-Bestätigung unterzogen. Damit sind diese beiden Produkte nun auch als bestätigte Komponenten für Windows 7 erhältlich.
Des Weiteren wurde in dem ersten Quartal 2010 eine neue Testversion für den Bürgerclient fertiggestellt und innerhalb des Anwendungstests zur Verfügung gestellt. Der eID-Service der Bundesdruckerei, welcher OpenLimit Technologien beinhaltet, wurde in Betrieb genommen. Somit sind alle wichtigen Komponenten für den Anwendertest des nPA verfügbar.
Eine äusserst erfreuliche Entwicklung gab es innerhalb der OpenLimit-Technologiefamilie zur Langzeitspeicherung digitaler Dokumente. So konnte mit dem Unternehmen Fujitsu Technologie Solutions (FTS) eine Entwicklungskooperation für die Entwicklung des gemeinsamen Produktes SecDocs zur Langzeitspeicherung initiiert werden, welches die OpenLimit Komponenten zur Langzeitspeicherung (MigSafe) und Übersignatur (OverSign) beinhaltet.
Ebenso wurden kundenspezifische Projekte realisiert, die im Schwerpunkt Themen wie Serverkomponenten für die elektronische Signatur und das elektronische Identitätsmanagement beinhalten.
Geschäftliche Entwicklung der OpenLimit Gruppe
Der Umsatz der ersten drei Monate 2010 liegt deutlich über dem Vorjahresniveau und erreichte mit einer 59%-Steigerung CHF 1.04 Mio. (3-Monate 2009: CHF 0.66 Mio.). Mit der Aktivierung von Eigenleistungen stieg der Gesamtertrag für die Periode um 41% auf CHF 1.87 Mio. (3-Monate 2009: CHF 1.32 Mio.). Auf Basis der erfolgreichen Akquisition des Bürgerclientprojekts und des DiBAS- Projekts, beides Projekte die über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren Umsätze generieren werden, sowie der neuen Partnerschaften und Technologiekooperationen, investierte OpenLimit weiterhin in personelle Ressourcen. Die Anzahl Mitarbeiter stieg um 26% auf 54 Mitarbeiter, im Vergleich zu 43 Mitarbeitern in der Vorjahresperiode. Aus diesem Grund sowie dem Outsourcing von Projektarbeiten steigt auch der Personalaufwand um 28% auf CHF 1.48 Mio. (Vorjahr: 1.16 Mio.). Trotz höheren Betriebsaufwänden als in der Vorjahresperiode, war der EBITDA mit CHF -0.19 Mio. um 40% höher (3-Monate 2009: CHF -0.31 Mio.). Der EBIT war CHF - 0.81 Mio. und lag somit um 4% unter dem Vorjahresniveau (3-Monate 2009: CHF - 0.78 Mio.). Hintergrund sind die Abschreibungen von CHF -0.62 Mio. auf Sach- und insbesondere immaterielle Anlagen, aufgrund der aktivierten Eigenleistungen der Vergangenheit. Der Verlust im ersten Quartal erweiterte sich aufgrund von Kursverlusten zwischen dem EUR und Schweizer Franken auf CHF -0.99 (Vorjahresperiode: CHF -0.60 Mio.). Das erste Quartal zeichnete sich demnach besonders aufgrund der Umsatzsteigerung aus, verlief ansonsten planmässig. Auch der Quartalsverlust ist in der aktuellen Phase für OpenLimit eine typische Entwicklung bis hin zu dem historisch starken 4. Quartal.
Das langfristige Vermögen von CHF 5.11 Mio. und das kurzfristige Vermögen von CHF 8.07 Mio. verbesserten sich gegenüber der Vorjahresperiode um 29%, respektive 54%. Die Zahlungseingänge der offenen Debitoren und damit auch die Liquidität, haben sich im Vergleich zum Vorjahr erheblich verbessert. Das Quartal endete mit einem Sprung der liquiden Mitteln auf CHF 3.69 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 0.09 Mio.). Das Eigenkapital war mit CHF 12.53 Mio. um 61% höher als in der Vorjahresperiode, aufgrund der Kapitalerhöhungen in 2009 sowie der Ausübung von Mitarbeiteroptionen im ersten Quartal 2010. Die kurzfristigen Schulden verbesserten sich von CHF 1.21 Mio. per Ende der 3-Monatsperiode 2009 auf CHF 0.41 Mio. am Ende der aktuellen Periode. Die Summe der langfristigen Schulden, auf Basis von Pensionsverpflichtungen, stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 10% auf CHF 0.26 Mio. Die Eigenkapitalquote ist mit 95% hoch.
Ausblick
Die erfreuliche Entwicklung im eID Markt und ein deutlicher Anstieg der Nachfrage an Servertechnologien für elektronische Authentisierungs- und Signaturprozesse bestätigen unsere mittel- und langfristige Strategie. OpenLimit wird einen starken Fokus auf die Entwicklung weiterer Servertechnologien, auch zusammen mit Partnern, legen. Dies vor dem Hintergrund, dass das Umsatzwachstum in der näheren Zukunft mit Servertechnologien erreicht werden wird. Die gemeinsame Entwicklung des eID-Servers zusammen mit der Bundesdruckerei sowie der Beginn der Zertifizierung der Fujitsu-Technologie SecDocs, welche auf den OpenLimit-Middleware-Technologien für die Langzeitspeicherung aufbaut, sind gute Beispiel hierfür.
OpenLimit rechnet ebenfalls damit, dass bestehende Partnerschaften zu strategischen Partnerschaften ausgebaut werden können sowie neue Partnerschaften mit dem Marktwachstum erfolgen werden. Dies wird ausserdem die Internationalisierung des Geschäfts unterstützen.
Mit den geplanten Aktivitäten und einem erstmaligen Auftragsvolumen im 7stelligen EUR-Bereich, gehen wir für 2010 von einem Umsatzwachstum von 30% gegenüber 2009 aus. Ausserdem streben wir in 2010 an, wieder ein positives Jahresendergebnis zu erlangen. Beginnend mit dem Rollout des neuen Personalausweises in Deutschland, sollte OpenLimit mit seinen Partnern die Marktmöglichkeiten nutzen können, um somit auch in der Zukunft stärker zu wachsen.